Die Warnrufe der Vogelschutzorganisation BirdLife werden immer lauter: Heimische Feld- und Wiesenvögel seien in großer Gefahr. Deutlich mache das auch die Situation rund um den frisch gekürten Vogel des Jahres: Zumindest 60 Prozent der Braunkehlchen seien seit 1998 verschwunden. Nähere Untersuchungen lassen sogar auf einen Rückgang im Bestand von rund 80 Prozent schließen.
Lebensraum wird sukzessive zerstört
Hauptursache des Wiesenvogel-Sterbens ist laut BirdLife die intensive Grünlandnutzung. Die Wiesen werden möglichst früh abgemäht, außerdem werde seitens der Land- und Milchwirtschaft auf starke Düngung gesetzt. Dadurch werden Wohnraum und Strukturen sukzessive zerstört – bzw. die Vögel bereits beim Wiesenschnitt getötet, heißt es von der Vogelschutzorganisation.
Hoffnungslos sei die Lage aber nicht: BirdLife plädiert für das Aussetzen der Wiesenmahd bis nach der Brutzeit, Ende Juni. Außerdem fordere man achtwöchige Pausen zwischen den Mahden. Und auch im privaten Garten könne man dem Vogelsterben entgegenwirken, indem man einfach „wilde Ecken“, also unberührte Plätzchen in seinem Garten wachsen lässt.