Lukas Resetarits
ORF
ORF
Kultur

Lukas Resetarits und sein „Krowod“

Lukas Resetarits hat sein erstes Buch veröffentlicht. Darin erinnert er sich der gebürtige Stinatzer, der am 14. Oktober seinen 75. Geburtstag feiert, an die ersten 30 Jahren seines Lebens als er noch kein Kabarettist war.

Ruhig wird es um Lukas Resetarits gewiss noch nicht. Kurz vor seinem 75. Geburtstag präsentierte Lukas Resetartis nicht nur sein neues Soloprogramm „Über Leben“, sondern auch sein erstes Buch „Krowod“. „Als Buchtitel habe ich es gewählt – musste einiges diskutiert werden – weil es beides erfüllt: Es erfüllt jetzt meine Geschichte als kroatische Minderheit, die nach Wien kommt. Und es ist erfüllt die Geschichte ‚der stolze Krowod‘, der dann dazu steht“, erzählt der Kabarettist mit südburgenländischen Wurzeln. Niedergeschrieben hat diese Erinnerungen Fritz Schindlecker, die beiden verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft

Lukas Resetarits
ORF

Von Stinatz nach Wien und von Erich zu Lukas

Bis zu seinem 30. Lebensjahr war Lukas Resetarits der Erich. Erst mit der Kabarettgruppe Keif wechselte er zu seinem zweiten Namen, weil da habe es den Erich Demmer, den Erwin Steinhauer und noch einen Erich gegeben. Er wäre dann der Vierte mit „Er“ gewesen und so wurde aus Erich Lukas.

Als Erich verbrachte Resetarits die ersten vier Jahre seines Lebens im burgenländisch-kroatischen Stinatz im Bezirk Güssing. Vier Jahre später übersiedelte er nach Wien Favoriten. Dort lernte Deutsch, im Humboldtpark suchte er die Kühe, in der Kepler Kirche wurde er Ministrant. Die Familie war schließlich streng katholisch.

Auszug aus dem Buch „Krowod“
ORF
Auszug aus dem Buch „Krowod“

Später studierte Erich Medizin und Psychologie, arbeitete am Bau und gründete die Beat-Band „Jerry and the G-Men“. Rockstar in Schweden wollte er werden, doch am Weg dorthin blieb er in Bayern hängen, lebte auf der Straße und kurzfristig im Gefängnis. Zurück in Wien startete er eine Karriere am Flughafen in Schwechat bevor er Jahre später ins Kabarettfach wechselte.

„Keine Nostalgie, sondern Geschichte“

Seine Berufsjahre und seine Erlebnisse beeinflussten die Kabarettlaufbahn von Lukas Resetarits maßgeblich. Um ein ganzes Programm auf die Beine zu stellen, braucht es jedoch mehr. „Am Anfang meiner Tätigkeit habe ich den Satz gesagt: ‚Unterhaltung mit Haltung‘ – und mit Haltung meine ich immer das soziale Engagement.“

Lukas Resetarits bei als junger Kabarettist
ORF
Lukas Resetarits vor 45 Jahren auf der Bühne

Die autobiografischen Geschichten im Buch „Krowod“ haben Fritz Schindelecker und Lukas Resetarits elegant mit historischen Details jener Zeit ergänzt. „Es sollte ja nicht Nostalgie werden, sondern Geschichte und das sind zwei Paar Schuhe“, so Resetarits. Die große Zäsur im Leben des Lukas Resetarits fand im Alter von 30 Jahren mit seinem ersten Soloprogramm „Rechts Mitte Links“, 45 Jahre später steht er noch immer auf der Bühne.