Laut dem Epidemiologischen Meldesystem gibt es im Burgenland seit Montag 532 Neuinfektionen. Die Zahl der aktuell Infizierten wird am Dienstag mit 5.628 beziffert. Laut AGES-Morgenauswertung beträgt die 7-Tage-Inzidenz im Burgenland 1.056,00. In den burgenländischen Krankenhäusern werden derzeit 79 an Covid-19 Erkrankte isoliert behandelt, davon befinden sich fünf in intensivmedizinischer Behandlung.

Die ansteigenden Infektionszahlen sind eine ähnliche Entwicklung wie im Herbst des Vorjahres, damit wird auch die Maskenpflicht in Innenräumen wieder ein Thema.
Doskozil: Impfen der wichtigste Faktor
Doskozil (SPÖ) sprach sich bei der Maskenpflicht für eine einheitliche Lösung des Bundes aus, für ihn ist aber angesichts der steigenden Infektionszahlen das Impfen der wichtigste Faktor. Eine vom Land verordnete Maskenpflicht soll es vorerst nicht geben. Doskozil kündigte im Burgenland aber eine Impfkampagne an: „Man muss der Bevölkerung signalisieren, das wichtigste ist jetzt impfen zu gehen“, meinte er. Im Burgenland steigt auch die Zahl der Hospitalisierungen leicht an. Noch müssten aber keine Operationen verschoben werden: „Das läuft nach Plan“, so der Landeshauptmann.
Hutter: Zuwarten medizinisch nicht erklärbar
Das Gesundheitsministerium will bis spätestens 23. Oktober über eine erneute Maskenpflicht entscheiden. Medizinisch sei es nicht ganz verständlich, warum man mit der Entscheidung noch rund zwei Wochen zuwarte, wenn die Zahlen in den Spitälern schon deutlich angestiegen seien und von da her schon eine gewisse Belastung vorherrsche, meinte Umweltmediziner Hans Peter Hutter am Dienstagabend im „Burgenland heute“-Gespräch. Außerdem gebe es immer mehr Ausfälle an Arbeitsplätzen, in Kindergärten und in Schulen. „Das Zuwarten ist medizinisch nicht erklärbar“, so Hutter.
Mediziner spricht zu Maskenpflicht
Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter spricht im Interview über die mögliche Rückkehr der Maskenpflicht, neue Impfstoffe und das Ende der Pandemie.
Die Maske sei überall dort sinnvoll, wo die eineinhalb Meter Mindestabstand – vor allem in Innenräumen – nicht einhaltbar seien, erklärte der Umweltmediziner. Das würde zum Beispiel die öffentlichen Verkehrsmittel betreffen. Die Maske sei aber nur eine Säule der Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Virus. Dazu gehöre auch ein Testsystem, um einen Überblick zu bekommen und nicht zuletzt eine Motivation für das Impfen. Die Auffrischungsimpfung sei vor allem für Angehörige von Risikogruppen und für Personen mit Vorerkrankungen eine gute Idee. Hutter rät dazu, sich mit der Hausärztin oder dem Hausarzt zu beraten.