Wiesfleck
ORF/Lukas Krenn
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Politik

Wahlbeteiligung: Starker Rückgang im Burgenland

Die Wahlbeteiligung bei der Bundespräsidentenwahl ist im Vergleich zur Wahl 2016 zurückgegangen. Besonders stark war der Rückgang im Burgenland, trotzdem liegt das Burgenland im Vergleich zu den anderen Bundesländern im Spitzenfeld.

65,2 Prozent der wahlberechtigten Österreicherinnen und Österreicher haben am Sonntag bei der Bundespräsidentenwahl ihre Stimme abgegeben. Das waren um 3,3 Prozent weniger als beim ersten regulären Wahlgang bei der Wahl 2016. Somit ist das die zweitniedrigste Beteiligung seit Einführung der Direktwahl des Bundespräsidenten im Jahr 1951.

Mehr als 70 Prozent waren im Burgenland wählen

Am stärksten war der Rückgang diesmal im Burgenland, mit einem Minus von 7,2 Prozentpunkten. Allerdings: 70,5 Prozent aller wahlberechtigten Burgenländerinnen und Burgenländer waren am Sonntag persönlich oder per Briefwahl wählen. Höher war die Wahlbeteiligung im Bundesländervergleich diesmal nur in Niederösterreich.

Wahlpflicht bis 1982

Längerfristig betrachtet ging das Interesse an der Bundespräsidentenwahl in den vergangenen vier Jahrzehnten stetig zurück. 1998 lag die Wahlbeteiligung bei rund 75 Prozent, 2004 noch bei 70, bei der Wiederwahl von Heinz Fischer dann nur noch bei gut 53 Prozent. Bis 1980 lag die Wahlbeteiligung noch bei mehr als 90 Prozent. Das hatte allerdings mit der Wahlpflicht zu tun, die bis 1982 österreichweit bei der Hofburg-Wahl gegolten hatte.

Ab dann konnten die Länder selbst eine Wahlpflicht für die Bundespräsidentenwahl per Verordnung festlegen, was im Burgenland nicht gemacht wurde. In Tirol hingegen hielt man bis 2004 daran fest. Tirol war somit das letzte Bundesland, wo es vor der Wahlrechtsreform 2007 noch eine Wahlpflicht bei Bundespräsidentenwahlen gab.