Polizei-Kontrolle an der Grenze
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Chronik

46.000 Migranten im Burgenland aufgegriffen

Anfang Mai hat das Innenministerium Schwerpunktkontrollen gegen Schlepperei und Asylmissbrauch gestartet, jetzt gibt es eine Zwischenbilanz. Seither hat die Polizei mehr als 68.800 Migranten aufgegriffen, den Großteil davon – 46.000 – im Burgenland.

Die Menschen kamen primär aus Afghanistan, Indien, Syrien, Tunesien und Pakistan, hieß es bei einer Pressekonferenz mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Seit Anfang Mai wurden 440 Schlepper aufgegriffen, 172 davon im Burgenland, berichtete Franz Ruf, Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit. Im gesamten Vorjahr waren es insgesamt 441 Schlepper, 2020 österreichweit 311.

Schlepper sehen Flüchtende als Ware

„Schlepper sind Menschen, die wirklich auf Kosten der Migranten kriminellen Profit erwirtschaften“, sagte der Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung von Schlepperkriminalität, Gerald Tatzgern. Oberste Prämisse sei, „die Ware darf nicht verderben“. „Die Schlepper bezeichnen die Migranten immer wieder als Kisten, Säcke, als Ware“, erläuterte der Experte.

350 Grenzbeamte im Burgenland

Rund 3.000 Migranten werden laut Ruf in der Woche aufgegriffen, in den letzten Tagen lag der Schnitt ständig über 600. Die meisten der Aufgriffe passieren im Burgenland. Hier sind 350 der österreichweit 495 täglich eingesetzten Grenzbeamten tätig. Dazu kommen 385 Bundesheer-Soldaten im Assistenzeinsatz. Im Nachbarland Ungarn sind laut Ruf aktuell 54 heimische Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, ab 24. Oktober werden es 70 sein.