Ein Sachverständiger war damit beauftragt worden, wann bei einem burgenländischen Fassadenbau-Unternehmen tatsächlich die Zahlungsunfähigkeit eingetreten war und welche Gelder aus der Commerzialbank an das Unternehmen geflossen sind. In dem Gutachten heißt es laut „Kurier“, dass die Firma bereits 2008 zahlungsunfähig gewesen sei, Pucher habe sie aber jahrelang mit Commerzialbank-Gelder durchgefüttert.
Firma jahrelang finanziell am Leben erhalten
Die Rede ist von Umsatzerlösen von rund 17,8 Millionen Euro brutto, denen keine Leistungserbringung zugrunde gelegen sei und die von der Commerzialbank bezahlt worden seien. Zugleich seien aber mehr als 8,9 Millionen Euro über Sponsorenverträge an den SV Mattersburg geflossen. Das Unternehmen habe aber mehr als 15 Millionen Euro Schulden bei der Bank gehabt. Spätestens ab Ende 2008 hätte die Firma laut dem Gutachten keine Zahlungsmittel mehr gehabt, um die Schulden zu begleichen. Tatsächlich wurde aber das Konkursverfahren erst im Oktober 2020 eröffnet.
Sponsorengelder an den SV Mattersburg
Aber nicht nur Sponsorenzahlungen, sondern auch die Ticketverkäufe sollen manipuliert worden sein. Pucher selbst schätzte diese Geldflüsse einmal auf rund 40 Millionen Euro. Laut Aktenlage habe Pucher Gelder aus der Bank entnommen und in Form von gefälschten Sponsorenleistungen an den Fußballverein zurückfließen lassen. Dazu gebe es zwei Gutachten im Ermittlungsakt, so der „Kurier“-Bericht.