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Wirtschaft

Gipfel gegen Lohn- und Sozialdumping

Bedingt durch die Grenzkontrollen während der CoV-Pandemie sind die Fälle von Lohn- und Sozialdumping zurückgegangen. Mit den nun geringeren Kontrollen steigen sie wieder. Die Arbeiterkammer lädt nun zu einem Expertengipfel und fordert strengere Maßnahmen.

Lohn- und Sozialdumping ist Lohnraub an den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und Betrug am Staat sowie bei den Sozialversicherungen. Es gehe aber auch um unlauteren Wettbewerb gegenüber korrekten Firmen, so Arbeiterkammerpräsident Gerhard Michalitsch. Er forderte nun abschreckende Strafen.

Bessere Zusammenarbeit auf EU-Ebene gefordert

Es brauche eine wirklich effektive Vollstreckung der von österreichischen Behörden ausgestellten Strafen im Ausland. „Es kann nicht sein, dass Verbrecher einfach straffrei ausgehen, weil ein Brief nicht zugestellt werden kann. Da braucht es eine bessere Zusammenarbeit und ein stärkeres Engagement der Arbeitsbehörde der Europäischen Union in diesem Bereich“, sagte Michalitsch.

Arbeitnehmer besonders betroffen

Lohn- und Sozialdumping sei nicht nur Betrug an der Gesellschaft, sondern betrifft vor allem die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sagte Arbeiterkammerexpertin Brigitte Ohr. „Lohnraub wirkt sich vor allem nicht nur auf den Lohn hier und jetzt aus, sondern nachhaltig auf das sozialversicherungsrechtliche Weiterkommen des Arbeitnehmers. Also auf die Pension, bei einem Arbeitsunfall oder beim Kinderbetreuungsgeld – bei allen Ansprüchen, die von der Sozialversicherung kommen“, so Ohr.

Die Arbeiterkammer lädt nun zu einem Gipfel mit Behörden und Interessensvertretern, um strengere Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping zu beraten.