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Wahl 22

Grüne und FPÖ analysieren Wahl

Nach SPÖ und ÖVP haben auch die Grünen Bilanz über die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen gezogen. Der grüne Landesvorstand zeigte sich über die Gesamt-Mandatssteigerung von 27 auf 31 erfreut. In der FPÖ beginnt erst die Analyse der deutlichen Verluste.

Anders als die FPÖ konnten die Grünen am Sonntag Zugewinne verbuchen. Bei den Gesamtmandaten gab es einen Zuwachs von 27 auf 31. In den Bezirken Mattersburg und Eisenstadt-Umgebung habe man große Zugewinne erzielt, bilanzierte der Landesgeschäftsführer der Grünen, Michael Bacher. In Neudörfl (Bezirk Mattersburg) habe Sabine Schügerl als Bürgermeisterkandidatin sogar den ÖVP-Kandidaten überholt und sei mit 14,7 Prozent Zweite geworden.

Nichtantreten und gescheiterter Wiedereinzug

Allerdings gab es nicht in allen Gemeinden, in denen die Grünen schon vertreten waren, Wiederkandidaturen. Daher fielen in der Endabrechnung die Stimmen von großen Gemeinden wie Oberwart oder Pinkafeld (Bezirk Oberwart) weg. Schmerzhaft sei aus grüner Sicht auch das knappe Verfehlen des Wiedereinzugs in Großpetersdorf (Bezirk Oberwart) und Jennersdorf. Beide Ergebnisse werde man noch genauer analysieren

Insgesamt über Mandatsgewinne erfreut

Insgesamt zeigte sich der Landesvorstand der Grünen aber über den Zuwachs von 27 auf 31 Mandaten erfreut. "Wir haben bei dieser Wahl verstärkt die Zusammenarbeit mit parteifreien Listen und Kandidatinnen und Kandidaten gesucht. Diese Kooperationen für klimafreundliche und transparente Gemeindearbeit werden auch nach den Wahlen weitergeführt“, kündigte Bacher, der auch selbst in Mörbisch in den Gemeinderat einzieht, an.

FPÖ: Mobilisierung nicht wie gewünscht

In der FPÖ beginnt hingegen erst die Analyse der Verluste, die sich über das ganze Land erstrecken. Die FPÖ verlor 77 ihrer bisherigen 144 Gemeinderatsmandate. Nur in 17 der 71 Gemeinden, in denen die Blauen angetreten sind, gab es ein Plus. 2017 gab es noch 99 Kandidaturen und schon allein deshalb wesentlich mehr Stimmen und Mandate. In den parteiinternen Querelen bis hin zu Ausschlüssen sieht FPÖ-Chef Alexander Petschnig keine Schuld am Ergebnis. Die Mobilisierung habe nicht so geklappt habe, wie man sich das gewünscht hätte.

Petschnig stellt Bezirksparteiautonomie in Frage

Deshalb starten nächste Woche Gespräche der Parteispitze mit allen Bezirksorganisationen. Die Bezirksautonomie, so wie sie bisher war, wird von Petschnig in Frage gestellt. Nicht in Frage stellt Petschnig seine Funktion als Parteichef und er werde beim Parteitag nächstes Jahr auch wieder für das Amt kandidieren – ebenso wie für die Rolle als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2025.