Ergebnis Mandate
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Wahl 22

Bürgermeisterin in 9 Prozent der Gemeinden

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen sind zu Ende. In allen 171 Gemeinden wurde gewählt, in 13 davon kommt es zu Stichwahlen um das Amt des Bürgermeisters. Neun Prozent der Gemeinden werden von einer Frau regiert.

Insgesamt 16 Gemeinden wurden bei den gestrigen Wahlen „gedreht“ beziehungsweise umgefärbt: So stellt zum Beispiel die ÖVP nun in Bad Tatzmannsdorf (Bezirk Oberwart) den Bürgermeister und Purbach (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) ist ab sofort eine SPÖ-Gemeinde. Besonders knapp wurde es am Wahlsonntag in St. Michael im Bezirk Güssing: Mit nur einer einzigen Stimme Vorsprung wanderte der Bürgermeistersessel von der ÖVP zur SPÖ – mehr dazu in Alle Ergebnisse im Detail.

Von den bereits fix feststehenden Bürgermeistern sind 14 weiblich, das ist ein Anteil von neun Prozent. Bürgermeisterinnen sind unter anderem Mattersburg Claudia Schlager (SPÖ) und in Oslip (Bezirk Eisenstadt – Umgebung) Margit Wennesz-Ehrlich (ÖVP). Die Sozialdemokraten stellen neun der 14 Bürgermeisterinnen.

Ergebnis Bürgermeister
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Die SPÖ kommt auf 86 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die ÖVP auf 68, wobei zwei Listenbürgermeister in Kleinmürbisch (Bezirk Güssing) und Kohfidisch (Bezirk Oberwart) der ÖVP zugerechnet werden. Listen stellen nach der Wahl vier Bürgermeister.

Mehr als 1.600 Mandate für die SPÖ

Die SPÖ kommt auf 1.623 Mandate, die ÖVP auf 1.300, die FPÖ auf 67. Die Grünen erreichen 31 Mandate, NEOS vier, MFG erreicht ebenfalls vier Mandate. „Klartext“ schafft nirgends den Einzug und die übrigen Listen kommen zusammen auf 144 Mandate.

Ergebnis Mandate
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Hofer zieht in Pinkafelder Gemeinderat ein

Einen prominenten neuen Gemeinderat gibt es in Pinkafeld: Der dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) erhielt die meisten Vorzugsstimmen seiner Partei. Er wird das Mandat auch annehmen. Auch FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz erreichte in Mattersburg mit seiner Liste „Vorwärts Mattersburg“ drei Mandate. Das Ziel, in eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt zu kommen, verfehlte er aber klar.

Größte Zuwächse und Verluste

Den größten Zuwachs bei den Gemeinderatswahlen erreichte die SPÖ in Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf), mit einem Plus von fast 32 Prozentpunkten. Den größten Verlust fuhr die ÖVP in Zillingtal (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) ein, mit einem Minus von 22 Prozentpunkten. Das eindeutigste Wahlergebnis gab es in Tschanigraben (Bezirk Güssing): Dort holte die SPÖ 100 Prozent der Stimmen, sie war allerdings konkurrenzlos.

Knappes Rennen und Bürgermeisteramt

In St. Michael (Bezirk Güssing) ging es hingegen buchstäblich um jede einzelne Stimme: Neuer Bürgermeister ist Otto Horvath (SPÖ), mit einem Mini-Vorsprung von nur einer einzigen Stimme setzte er sich gegen den amtierenden Bürgermeister Erich Sziderics (ÖVP) durch.

Ebenfalls knapp wurde es im Rennen um das Bürgermeisteramt in Pinkafeld: Bürgermeister Kurt Maczek (SPÖ) wurde mit 50,1 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.

In 13 Gemeinden – darunter Rust, Großhöflein, Deutschkreutz und Ritzing – ist die Bürgermeisterwahl noch nicht entschieden, weil niemand von den Kandidierenden mehr als 50 Prozent bei den Bürgermeisterwahlen erringen konnte. Der neue Bürgermeister oder die neue Bürgermeisterin wird daher in einer Stichwahl am 23. Oktober gewählt.

„Ein Puzzle“

„Dieses Gesamtbild könnte man mit einem Puzzle vergleichen. Auf 125 der 171 Puzzle-Teilen hat der Rot-Anteil zugelegt und damit ist auch das politische Gesamtbild des Burgenlandes deutlich rot eingefärbt worden. Die türkise Schattierung ist im Gegenzug blasser geworden. Nur vereinzelt gibt es auch andere Farbtupfen“, so bringt ORF-Burgenland-Chefredakteur Walter Schneeberger das Ergebnis auf den Punkt.