Sport

Teuerung trifft Sportvereine

Die hohen Energiepreise treffen die Gesellschaft hart, dabei lässt sich das volle Ausmaß der Krise noch gar nicht abschätzen. Sehr stark leidet auch der Sport unter der Teuerung. Wenn sich nicht bald etwas ändert, werden viele Sportstätten und Vereine in arge Nöte kommen.

Noch leuchten die Flutlichter, wenn die Kampfmannschaft des FC Großhöflein (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) trainiert. Wenn sich die Energiekrise weiter verschärft, könnte es beim Verein aus der zweiten Klasse Nord bald ganz finster werden. „Bis auf das nächste Heimspiel am kommenden Freitag wird es in Zukunft keine Abendspiele mehr geben. Wir werden versuchen die Trainings der diversen Mannschaften besser zu koordinieren und in Griff zu bekommen“, so Dragan Kunkic, Obmann FC Großhöflein.

Sportplatz in Großhöflein
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Die Trainingseinheiten bei den Sportvereinen werden effizienter eingeteilt

Trainingseinheiten effizienter planen

Konkret heißt das: Die insgesamt neun Mannschaften sollen alle an bestimmten Wochentagen trainieren, damit das Flutlicht so selten wie möglich aufgedreht werden muss. Ähnliche Schritte könnte bald auch der Landesligist SV St. Margarethen setzen. Das Budget ist hier größer. Trotzdem macht man sich Gedanken. Wenn möglich möchte der Klub auf das Flutlicht verzichten. Bei mehr als zehn Damen-, Herren- und Nachwuchsteams ist das eine Herausforderung.

Nachwuchsfußball: Kinder am Fußballplatz
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Nachwuchstraining in St. Margarethen

„Die 14-Jährigen gehen doch in die Schule und haben länger Schule. Hausübung machen, der Trainer ist noch arbeiten. Also meistens, vor 16:30 Uhr – 17.00 Uhr kann der Nachwuchs auch nicht starten“, so Johannes Braunöder, Obmann-Stellvertreter SV St. Margarethen.

Niessl weist auf fehlende Rücklagen bei Vereinen hin

Diese Probleme kennt auch die Österreichische Sport-Interessensvertretung Sport Austria. Der Sport ist mehr als die sprichwörtlich wichtigste Nebensache der Welt, es hängen auch viele Arbeitsplätze daran. Insgesamt 350.000 Personen sind in Österreich im Sport beschäftigt. Die Forderungen nach Förderungen in Richtung der Politik werden daher immer lauter.

Sportplatz in Großhöflein
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Der Sportplatz in Großhöflein

„Es explodieren sozusagen die Kosten. Gemeinnützige Vereine haben keine Rücklagen. Und da wird ganz ernsthaft in Erwägung gezogen, dass Sportstätten geschlossen werden. Und wir brauchen nach dem Corona-Lockdwon keinen Inflations bzw. Teuerungs-Lockdown“, Hans Niessl, Präsident der Österreichischen Bundessportorganisation Sport Austria.

TC Eisenstadt profitiert von PV-Anlage

Dass es auch Möglichkeiten gibt, wie Vereine sich selbst helfen können, zeigt der ASKÖ-Tennisclub in Eisenstadt. Hier wurde vor fünf Jahren die alte Traglufthalle gegen eine neue Anlage ersetzt. Die neue Halle ist gut isoliert und deckt ihren Strombedarf mit einer Photvoltaik-Anlage auf dem Dach bei Tageslicht selbst ab. Eine Investition, die sich bezahlt macht.

Sportplatz in Großhöflein
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PV-Anlage auf dem Dach der Tennishalle

„Die ist für uns natürlich sehr positiv, so wie wir die letzten Jahre das beobachten konnten, ersparen wir mit dieser PV-Anlage mehr als ein Drittel der Stromkosten“, so Heinz Mock, Obmann des ASKÖ TC Eisenstadt. Dennoch stellt sich der Verein darauf ein, die Mitgliedbeiträge bald erhöhen zu müssen.