Tagung von Lokaljournalistinnen und -journalisten im Schloss Esterhazy
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Journalismus: Faktor Nähe ist Trumpf

Bei einer Fachtagung von Lokaljournalisten am Montag in Eisenstadt haben sich Medienfachleute zum Erfahrungsaustausch getroffen. In einem war man sich einig: Was vor der eigenen Haustür passiert, interessiert die meisten mehr als alles andere.

Was ist los in meiner Ortschaft, was tut sich in der Nachbargemeinde, was gibt es Neues im Land? Regionale Medien können befriedigende Antworten liefern. Der Nachrichtenfaktor Nähe begeistere die Menschen schon seit jeher, meinte Tagungsmitveranstalter Michael Roither von der Fachhochschule Burgenland. Das sei auch einer der Gründe, warum der Lokaljournalismus so wichtig und erfolgreich sei.

Tagung von Lokaljournalistinnen und -journalisten im Schloss Esterhazy
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Lokaljournalismus-Tagung im Schloss Esterhazy

Roither: Nah bei den Menschen

„So nah wie unsere Lokalmedien bei den Menschen sind, so nah ist niemand dran – nicht in der Gemeinderatssitzung, nicht beim Kegelclub um die Ecke und auch nicht im Bad und sonst wo“, so Roither. Man sei einfach dort, wo die Menschen seien und das mache attraktiv und das bleibe auch attraktiv.

Schubert: Möglichkeit zum Mitgestalten

Leser, Hörer und Seher schätzen erwiesenermaßen die Berichterstattung aus ihrem nächsten Umfeld. Dabei gehe es aber nicht nur um blanke Neugier. Es gehe auch um die Möglichkeit, im eigenen Umfeld mitgestalten zu können, sagte Claudia Schubert vom ORF-Landesstudio Niederösterreich. Man lebe in einer Zeit mit vielen Krisen, in denen man ganz wenig steuern könne und Beifahrer sei. Die nächste Umgebung könne man aber mitgestalten, daher sei das Interesse an den Dingen, die in der unmittelbaren Nähe passierten, auch groß.

Das wird voraussichtlich auch so bleiben: Laut einer Studie der Fachhochschule Burgenland interessieren sich die Jungen genauso für das Geschehen vor Ort wie die Alten.