Die Bildungsdirektion Burgenland nutzt den Europäischen Tag der Sprachen, um auf das vielfältige sprachliche Angebot an den Schulen hinzuweisen. Vor allem im Bildungsbereich wird die Mehrsprachigkeit mit den Volksgruppen gelebt, sagt die zuständige Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ). „Man tut sich einfach im weiteren Leben leichter, wenn man eine Sprache kann. Man spricht ganz andere Gehirnstrukturen an, als wenn man in der eigenen Sprache denkt oder wenn das Mathematik ist. Man findet auch leichter einen Arbeitsplatz, weil eine Mehrsprachigkeit bei vielen Unternehmen gewünscht ist“, so Winkler.
Mit dem Projekt „Englisch in der Volksschule“ will die Bildungsdirektion bereits die Jüngsten zielgerichtet vorbereiten. Das wünschen sich auch die Vertreter der drei Volksgruppen – der Roma, der Ungarn und der Kroaten. Auch sie betonen die Wichtigkeit des mehrsprachigen Unterrichts bei Kindern.
Stanko Horvat: Identität ist verloren gegangen
„In den letzten 50 Jahren hat man sehr viel technischen Fortschritt erlebt. Aber gleichzeitig ist dabei leider sowohl sprachliche Identität, als auch Zugehörigkeitsidentität verloren gegangen. Daran muss man wirklich ansetzen“, so Stanko Horvat, der Vorsitzende des Volksgruppenbeirats der Kroaten. „Mein Wunsch ist es, dass wir nicht nur am 26.September den Europäischen Tag der Sprache begehen. Wir müssen ihn das ganze Jahr über begehen“, sagt dazu Emmerich Gärtner-Horvat von der Volksgruppe der Roma.