Der Schriftzug Insolvenz steht auf einem Tisch zwischen Scrabble-Buchstaben
APA/dpa-Zentralbild
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Wirtschaft

Mehr Firmenpleiten als im Vorjahr

Zwischen Jänner und September 2022 sind Firmen- und Privatkonkurse in Österreich stark gestiegen. Laut einer Hochrechnung des Kreditschutzverbandes KSV1870 hat sich die Zahl der Firmen-Insolvenzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast verdoppelt.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden in den ersten neun Monaten rund 60 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen eröffnet, in Summe waren es bisher 126. Damit folgt das Insolvenzgeschehen bei den burgenländischen Unternehmen dem österreichweiten Trend.

Meisten Pleiten in Bauwirtschaft und Handel

Am häufigsten von Pleiten betroffen sind die Branchen Bauwirtschaft und der Handel sowie Firmen, die Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen anbieten. Die größten Insolvenz-Fälle betreffen den Abfall-Entsorger Hackl in Wulkaprodersdorf – mehr dazu in Wulkaprodersdorf: Entsorgungsbetrieb Hackl insolvent – und die Bio Hanf Firma Deep Nature Project GmbH mit Sitz in Gols – mehr dazu in Biohanf-Firma „Deep Nature Project“ insolvent.

Hackl Container Wulkaprodersdorf
ORF
Die Firma Hackl in Wulkaprodersdorf gilt als einer der größten Insolvenzfälle

Stundungen und Preissteigerungen als Ursachen

Die Insolvenz-Ursachen liegen nach Einschätzung des KSV1870 unter anderem darin, dass die während der Coronavirus-Pandemie vereinbarten Stundungszahlungen nun fällig werden. Auch massive Preissteigerungen im Energiesektor, anhaltende Lieferengpässe sowie der drastische Personalmangel wirken sich ebenfalls negativ auf die wirtschaftliche Lage der burgenländischen Unternehmen aus, so Brigitte Dostal, Leiterin des KSV1870 für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Die Zahl der Privatkonkurse im Burgenland ist hingegen nur geringfügig angestiegen: 98 Fälle waren es zwischen Jänner und September, das sind um fünf mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Schneemann sieht Bund in Verantwortung

Die steigenden Insolvenzen seien für Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) ein Indiz dafür, dass die Bundesregierung die Wirtschaftsförderungen im Zusammenhang mit der Covid19-Pandemie im Gießkannenprinzip ausbezahlt hat und das nicht treffsicher.