Das Stück „Rechnitz (Der Würgeengel)“ ist keine leichte Kost. Es hat das Massaker im Jahr 1945 zum Thema, bei dem Partygäste einer Nazi-Feier bei Gräfin Batthyany in Rechnitz 180 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter töteten. In Kobersdorf begann die Aufführung im Schlosshof und führte dann in die ehemalige Synagoge.
Menke: „Riesigen Respekt vor diesem Ort“
Schauspielerin Isabelle Menke berichtete von den grausamen Ereignissen – in unterschiedlichen Rollen und Blickwinkeln. Sie hatte den Theatertext zuvor mehr als 100-mal vorgetragen, noch nie aber – wie in Kobersdorf – in einer ehemaligen Synagoge. „Ich hatte natürlich riesigen Respekt vor diesem Ort“, sagte die Künstlerin: „Und dass man manchmal den Finger in die Wunde legen muss, auch wenn das eigentlich nicht erträglich ist.“
Szenenausschnitt "Rechnitz (Der Würgeengel)
Die Synagoge bringe natürlich die Teile, in denen die Opfergeschichte erzählt werde, noch einmal ganz anders zum Vorschein und berühre die Menschen anders als Orte, die vielleicht stärker mit Tätern konnotiert seien, sagte Regisseur Leonhard Koppelmann.
Gulda: Jelinek über Erstaufführung im Burgenland erfreut
Die Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S freue sich ganz besonders, dass man an dieser Stätte das Geschehen in dieser Nacht in Rechnitz für das Publikum nachvollziehbar gestalten könne – mit dem Text von Elfried Jelinek, die auch gesagt habe, dass sie sich sehr freue, dass ihr Stück zum ersten Mal im Burgenland gespielt werde, erklärte der Vorsitzende der Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S, Paul Gulda.