Chronik

Fake-Video zu Geflüchteten: Polizei ermittelt

Ein Video, das aktuell in sozialen Netzwerken kursiert, beschäftigt die Polizei im Burgenland. Zu sehen sind zahlreiche Geflüchtete, die bei Nickelsdorf unterwegs sind. Laut dem Video handelt es sich um aktuelle Aufnahmen. Wie das Magazin „profil“ aufgedeckt hat, ist das jedoch falsch.

Die burgenländische Polizei bestätigt, dass es sich um ein Fake-Video handelt. Das Video, das auf Facebook veröffentlicht wurde, zeigt zahlreiche Flüchtlinge, die auf der B10 bei Nickelsdorf unterwegs sind. Das Video ist mit einem Kommentar unterlegt, in dem behauptet wird, dass es sich um aktuelle Aufnahmen handelt, die vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werden sollen. Aufgedeckt hat diesen Fall von „Fake-News“ der „Faktencheck“ des Wochenmagazins „profil“.

Polizei bestätigt: Aufnahmen von 2015

Die in dem Video gezeigten Aufnahmen seien bereits sieben Jahre alt, sagte dazu Polizeisprecher Helmut Marban, und keinesfalls aktuell. „Das kann ich mit absoluter Sicherheit ausschließen. Es lässt sich auch an der Szenerie, die dort gezeigt wird, ganz eindeutig feststellen. Das ist kein aktuelles Video. Und diese Szenen, die hier gezeigt werden, waren definitiv im Jahr 2015. Es hat sich seit dieser Zeit nicht mehr so abgespielt.“

Die Polizei hat nun Ermittlungen wegen des Fake-Videos aufgenommen. „Ob das jetzt strafrechtlich relevant ist, werden wir prüfen. Die Kriminalisten werden sich dieser Sache annehmen, oder haben sich schon angenommen. Sie werden schauen, wo die Relevanz liegt. Vor allem geht es ja auch darum, jetzt zu verifizieren, wer jetzt dahinter steht und wer dieses Video, vor allem dieses kommentierte Video, produziert hat“, so Marban.

FPÖ TV zeigte Video

Brisant ist, dass das Video auch in einer Fassung mit einem Logo von FPÖ TV aufgetaucht ist. Zwar gibt es hier keinen Kommentar, aber den Hinweis, dass es das Burgenland im Jahr 2022 zeigt. Von der FPÖ gab es auf eine entsprechende ORF-Nachfrage keinen Kommentar.

Mittwochabend nahm dann FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl auf seiner Facebook-Seite Stellung zur Videoveröffentlichung. Er bestätigt, dass das Video nicht aktuell sei, sondern aus dem Jahr 2015 stammt. „Es ist hier zu einer Verwechslung gekommen. Wir bedauern diesen Irrtum“, so Kickl.