Ensprechende Schreiben werden am Mittwoch versendet, hieß es am Vormittag bei einer Pressekonferenz der Vida. Am Samstag finden bundesweit vom ÖGB organisierte Demonstrationen für die Mindestlohnforderung statt – mehr dazu in – ÖGB: Demos gegen Teuerungen. Laut vida-Landesgeschäftsführer Oliver Krumpeck sei die Situation mehr als dramatisch, es sei höchste Zeit endlich zu handeln. „Wir sind mit der höchsten Teuerungsrate seit Februar 1975 und dem höchsten Reallohnverlust seit 1955 konfrontiert. Ein Ende der hohen Inflation ist nicht in Sicht“, so Krumpeck.
Einmalzahlungen und Gutscheine unzureichend
Die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Teuerung sind aus Sicht der Gewerkschaft unzureichend. Es gebe fast ausschließlich Einmalzahlungen und Gutscheine. Laut Berend Tusch, dem stellvertrenden Vorsitzender von vida und zuständig für den Bereich Tourismus, können sich Beschäftigte in vielen Berufssparten das tägliche Leben kaum noch leisten. Besonders schlimm sei die Lage im Tourismus.

„Jetzt muss man sich vorstellen: Der Armutsschwellwert in Österreich liegt bei 1.400 Euro netto. Und meine Kolleginnen und Kollegen verdienen 1.325 Euro netto als Mindestlohn. Und diese Menschen arbeiten 40 Stunden Vollzeit hart für ihr Geld, um dann armutsgefährdet zu sein. Echt jetzt? Es braucht Sonderkollektivvertragsverhandlungen, die diese Situation für die Menschen draußen abfedern“, so Tusch.
Gewerkschaft will Druck erhöhen
Die Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida fordert laut dem stellvertretender vida-Vorsitzenden Gerald Mjka Reallohnerhöhungen, 2.000 Euro brutto Mindestlohn und ein Lehrlingseinkommen von 1.000 Euro. „Was sind unsere nächsten Schritte als Gewerkschaft? Wir laden jetzt unsere Verhandlungspartner auf der Arbeitgeberseite ein, mit uns in die Gespräche zu gehen und in die Verhandlungen“, so Mjka. Mit den Demonstrationen am Samstag will die Gewerkschaft jedenfalls den Druck erhöhen und ihre Verhandlungsposition verbessern.