Drei Podestplätze durften Österreichs Judoka in Oberwart bejubeln. Für Olympia-Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres ertönte sogar die österreichische Bundeshymne. Die 25-Jährige besiegte im Finale bis 70 Kilogramm Ex-Weltmeisterin Marie-Eve Gahie mit Ippon und krönte sich zum zweiten Mal in ihrer Karriere zur Siegerin von Oberwart. Sie sei im Finale voll da gewesen und habe ihre besten Seiten zeigen können, so Polleres. Mit ihrem Sieg in Oberwart tankte sie auch Selbstvertrauen für die WM in Usbekistan im kommenden Oktober, wo sie nun zum engeren Favoritenkreis zählt.
Persönliche „Revenge“ für Allerstorfer
Wachid Borchashvili belegte in Oberwart den zweiten Platz in der Klasse bis 90 Kilogramm. Er musste sich nur dem Olympiasieger Lascha Bekauri aus Georgien geschlagen geben.
Den rot-weiß-roten Medaillensatz komplettierte der Oberösterreicher Daniel Allerstorfer, der in der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm Bronze holt. Er habe mit Oberwart noch eine Rechnung offen gehabt, erzählte Allerstorfer. 2019 habe er dort im Kampf um den dritten Platz verloren und sei Fünfter geworden. Das habe er den ganzen Tag über im Hinterkopf gehabt. Er freue sich daher umso mehr über seine Bronzemedaille.
Erstrunden-Niederlage für Sommer
Julia Sommer vertrat das Burgenland. Die 21-jährige Rudersdorferin trat in der Klasse bis 57 Kilogramm an. Sie verlor aber bereits ihr Erstrunden-Duell gegen die Usbekin Aminova kurz vor Ablauf der Zeit mit Ippon. Sie habe sich ein bisschen geärgert, weil sie sich unglücklich in den Wurf hineingelegt habe. Sie habe einen Wurf machen wollen und ihre Gegnerin habe sie ausgekontert. Doch ansonsten sei es ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, so Sommer.
Das „European Open“ in Oberwart machte einmal mehr Werbung für den Judosport. „Wir wollen einfach zeigen, wir sind Weltsportart“, erklärte ÖJV-Präsident Martin Poiger. Man könne auch richtig gut organisieren und gute Bilder produzieren. Man habe tolle Athleten und auch tolle Events. In den nächsten Tagen bereiten sich einige der besten Athletinnen und Athleten mit einem Trainingslager in Oberwart auf die Weltmeisterschaft vor.