Szenenbild der Neuinterpretation von „Anna Karenina“ durch die Künstlergruppe „Fekete Seretlek“
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Kultur

Wunderbare Welt des Figurentheaters

Grotesk, humorvoll und unkonventionell – so lassen sich die Darbietungen beim internationalen Figurentheaterfestival „PannOpticum“ in Neusiedl am See beschreiben. Bei Workshops, Filmen und Theatervorstellungen wird die Vielseitigkeit des Figurentheaters erlebbar.

Die Welt des Figurentheaters ist alles, außer gewöhnlich. Internationale Künstlerinnen und Künstler überschreiten an diesem Wochenende die Grenzen des Theaters. Sie sei stolz, dass es dieses vor 20 Jahren gegründete Festival immer noch gebe, sagte die künstlerische Leiterin Karin Schäfer. Damals habe es in Österreich nur ganz wenig Angebote im Bereich des Figurentheaters gegeben. Daher habe sie daran gedacht, ein Festival zu gründen, um den Menschen zu zeigen, was es für großartige Möglichkeiten im Figurentheater gebe und das sei gelungen, so Schäfer. Darüber sei sie heute noch verblüfft.

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PannOpticum 2022
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PannOpticum 2022
Marionette
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PannOpticum 2022
Figur aus Papier
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PannOpticum 2022
„PannOpticum“-Programmheft
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PannOpticum 2022

Klassiker neu interpretiert

Höhepunkt der Festivaleröffnung war heuer die Inszenierung der tschechischen Künstlergruppe „Fekete Seretlek“: Sie interpretierte durch die Kombination von Musik, Worten und Objekten Leo Tolstois Roman „Anna Karenina“ neu. Matija Solce von „Fekete Seretlek“ versuchte den Reiz des Figurentheaters zu erklären: „Wenn du einen Körper hast, bin ich sehr eingeschränkt. Ich kann nicht fliegen, ich kann nichts tun, ich kann mir nicht den Kopf abschneiden und ich kann meine Persönlichkeit nicht ändern. Wenn du ein Objekt hast, kannst du von einem Objekt zu einem lebendigen Wesen und zu einem anderen Wesen und zurück zum Objekt wechseln.“

Szene aus der Neuinterpretation von „Anna Karenina“

„Wir vermischen Lieder aus dem ganzen Balkan, manchmal nehmen wir etwas aus England, aus der Ukraine, aus Russland – wir vermischen wirklich alles in einen Topf und dann ist ein Text mazedonisch oder serbisch und die Musik ist aus Island“, erklärte Jiri Jelinek von „Fekete Seretlek“: „Wir kombinieren wirklich alles, was normalerweise nicht zum Kombinieren ist.“ Noch bis Sonntag können Interessierte in Neusiedl am See in die bunte Welt des Figurentheaterfestivals „PannOpticum“ eintauchen.