Schon als sie die Scheune zum ersten Mal gesehen habe, sei ihr Gedanke im Hinterkopf gewesen, daraus einen Ausstellungsraum, einen Ort der Begegnung, zu machen, erzählte die Lag-Schröckenstein. Das sei ihr nach sieben Jahren Aufbau nun gelungen und sie freue sich sehr.
"Immer etwas Neues schaffen
Die Fotografin hat jetzt einen lichtdurchfluteten Ausstellungsraum, in dem ihre Werke hängen. Es sind Fotografien, die sich mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen – mit der Erderwärmung oder den Grenzen der Freiheit, in ihrer prämierten Serie „denk.mal“. Zum anderen entwickelt die 47-Jährige ästhetische Fotoserien: fließende Tinte, die Schönheit alter Weinstöcke. „Das Wichtigste ist mir, mich weiterzuentwickeln, nicht stehenzubleiben“, so Lag-Schröckenstein. Was jetzt in ihrer Galerie zu sehen sei, komme ihr teilweise, wenn ein bisschen Zeit vergangen sei, schon ein bisschen vor wie ein alter Hut. Sie wolle immer etwas Neues machen und schaffen und fotografieren und tun.

Für alle Fotografien der Künstlerin gilt: Sie sind wie Kompositionen gesetzt. Und das kommt, weil Musik Teil ihres Lebens ist. Die gebürtige Wienerin studierte klassische Gitarre und Jazzgitarre. In New York lernte sie ihren heutigen Mann kennen und zog mit ihm ins Haus seiner Großmutter nach Winden am See. Am Land begann sie zu malen und machte eine Ausbildung zur Fotografin: „Ich habe dann gemerkt, dieser Teil in mir ist so stark, der will wieder Beachtung haben, der will ausgelebt werden.“

Raum für Begegnungen im Zuge der Kunst
Lag-Schröckenstein wuchs mit Kunst auf. Ihr Großvater Franz Hagenauer war Bildhauer. Sie sei teilweise umgeben von diesen formschönen Objekten aufgewachsen und denke schon, dass das inspiriere und in einem weiterarbeite. Im kommenden Jahr will sich Lag-Schröckenstein auf Analog-Fotografie konzentrieren und in ihrem Ausstellungsraum Werke anderer Künstlerinnen und Künstler präsentieren: „Nur meine eigene Kunst auszustellen, das wäre mir zu einseitig, da ist mir der Raum zu schade, denn da kann man wirklich was draus machen. Es wird regelmäßige Veranstaltungen geben und die Leute sollen sich hier begegnen im Zuge der Kunst.“