Die Burgenländerin hatte bereits nach den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang ihr Snowboard für zwei Saisonen ins Eck gestellt, im September 2020 jedoch ein Comeback mit Blickrichtung auf eine Olympia-Teilnahme 2022 in Peking gestartet. Obwohl durch eine Knieverletzung gehandicapt, fuhr Dujmovits im vergangenen Februar in China im olympischen Parallelriesentorlauf auf Platz sechs.
Der Grund für den nunmehrigen Rücktritt ist ein höchst erfreulicher: Die 35-jährige Dujmovits und ihr Lebensgefährte Geoffrey Camus erwarten ihr erstes Kind – Geburtstermin ist Anfang des kommenden Jahres.
Die Rücktrittserklärung von Julia Dujmovits (Quelle: ÖSV/Julia Dujmovits)
Mit neun Jahren erstmals auf dem Snowboard
Julia Dujmovits bekam mit neun Jahren ihr erstes Snowboard geschenkt, mit elf fuhr sie ihr erstes Rennen – vier Jahre später war sie bereits im Weltcup unterwegs. Ein besonders prägendes Ereignis war für die Snowboarderin die Brandkatastrophe in Kaprun, bei der ihr gesamtes restliches Snowboard-Team im Tunnel ums Leben kam. Dujmovits hatte damals die Gondel genommen und überlebt. Auch beim ORF-Interview nach ihrem Olmypiasieg 2014 dachte sie an ihre Freunde.
Dujmovits zieht zufrieden Bilanz über Comeback
Über ihr Comeback 2020 zog Dujmovits bei ihrem jetzigen Abschied eine positive Bilanz: „Es war eine große Herausforderung, nach einer mehr als zweijährigen Pause wieder in den Weltcup zurückzukehren. Eine spannende Reise, auf der ich Schritt für Schritt wieder Anschluss an die absolute Weltklasse gefunden habe. Der Weg zurück hat sich zu 100 Prozent gelohnt.“ Dujmovits gewann bei der WM 2021 in Rogla Bronze und feierte im vergangenen Jänner beim Teambewerb in Bad Gastein den gemeinsamen Weltcupsieg mit Arvid Auner.
Die Medaillenbilanz der gesamten Karriere der Sulzerin kann sich sehen lassen: Olympia-Gold in Sotschi, zweimal Silber und einmal Bronze bei Weltmeisterschaften. Dazu kommen noch fünf Siege und insgesamt 25 Podestplätze im Weltcup.
„Bin stolz, was ich erreicht habe“
„Ich bin sehr stolz, was ich in meiner Karriere erreicht und erlebt habe. Mein Traum von Olympia-Gold ist in Erfüllung gegangen, dazu durfte ich bei Winterspielen bei einer Eröffnungsfeier – 2022 in Peking – und einer Schlussfeier (2014 in Sotschi, Anm.) die österreichische Fahne ins Stadion tragen“, so Dujmovits. Jetzt beginne der nächste, aufregende Lebensabschnitt, auf den sie sich extrem freue. Die Start-Up-Unternehmerin will in Kürze ihr Masterstudium in Coaching und Training abschließen.
Lob und Anerkennung vom ÖSV
„Als überaus fokussierte Athletin hat Julia Dujmovits stets wichtige Akzente im heimischen Parallelteam gesetzt. Für ihre harte und zielstrebige Arbeit ist sie mit einem Olympiasieg, drei WM-Medaillen und zahlreichen Erfolgen im Weltcup belohnt worden. Ihre außergewöhnlichen Qualitäten auf dem Snowboard hat sie mit ihrem gelungenen Comeback in den vergangenen beiden Saisonen eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, so Christian Galler, der Sportliche Leiter für Snowboard im ÖSV.
Julia Dujmovits habe sich durch ihr positives Auftreten und ihre professionelle Einstellung zum Sport ausgezeichnet, sagte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober: „Aufgrund dieser Eigenschaften hatte sie eine große Vorbildwirkung.“