Äpfel
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Landwirtschaft

Obsternte mit Problemen

Die Obsternte im Burgenland ist nach dem trockenen Sommer im Gange. Egal ob Plantagenobst oder Streuobstwiese, die Obstbauern freuen sich über prall gefüllte Bäume. Doch die Trockenheit schmälert die Ernte. Dort, wo nicht bewässert wurde, sind die Früchte notreif und fallen von den Bäumen.

Im Mittel- und Südburgenland begann diese Woche die Apfel- und Birnenernte. Ob in Klostermarienberg oder in Kukmirn – überall bedauern die Obstbauern faule Birnen in den Plantagen. Sie schätzen, dass zwischen 20 und 30 Prozent der Ernte am Boden liegen. Auf den Bäumen haben Hornissen und Wespen die Früchte beschädigt, um sich Wasser zu holen, welches in der Natur nicht ausreichend vorhanden war.

„Die Wespe ist ein naschhaftes Tier. Sie kostet nur neben dem Stiel, was ein kleines Loch ergibt, und geht dann zur nächsten Birne. Das macht den Schaden für uns nur noch schlimmer“, so der Obstbaupräsident des Burgenlandes, Johann Plemenschits.

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Apfelernte
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In den Obstgärten werden jetzt die frühen Apfelsorten Elster und Gala geerntet
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Im Mittel- und Südburgenland begann diese Woche die Apfel- und Birnenernte
Hagelnetz
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Obstanlagen sind mittlerweile mit Hagelnetzen ausgestattet
Wespenbefall
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Wespen- oder Hornissenbefall
Ernte,Birnen
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Birnenernte
Birnen
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Wespenbefall bei Birnen
Birnen
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Birnenernte
Steuobst
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Streuobstwiese
Streuobst
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Streuobstwiese

Hagelnetze und Bewässerung

Damit sich die Früchte trotz Trockenheit makellos entwickeln und die vom Handel vorgeschriebene Größe bekommen, sind moderne Obstanlagen mittlerweile nicht nur mit Hagelnetzen ausgestattet, sondern auch mit Bewässerungsschläuchen. Das Wasser kommt wie in Kukmirn aus riesigen Teichen voll mit Regenwasser. Heuer war sowohl im Süd- als auch im Mittelburgenland noch ausreichend Wasser vorhanden.

Im Burgenland sind auch die Streuobstwiesen typisch. Dort müssen die Obstbäume ohne moderne Technik und zusätzliche Bewässerung überleben. Dass die Trockenheit manchen Bäumen mehr, manchen weniger zusetzt, steht außer Zweifel. Am Stoober Biri leiden vor allem die alten Bäume. „Wir haben so eine extreme Trockenheit hier. Man kann nur die jungen Bäume gießen, wenn man auspflanzt. Aber es ist unmöglich, den Altbestand zu bewässern“, so Streuobstwiesenbesitzer Christoph Graf.

Streuobst geht besser mit Trockenheit um

In den Bäumen nisteten sich die Wespen und Hornissen ein. Die Hornissen fressen die Früchte aus und lassen nur die Schale übrig. Damit der Ernteausfall in den Streuobstwiesen generell möglichst gering gehalten werden kann, hat man zum Beispiel in Rohr im Burgenland bereits vor 20 Jahren viele verschiedene Sorten gepflanzt. Für den Erhalt hat sich die Wieseninitiative eingesetzt. Nicht zuletzt deswegen, weil Bäume, die nie bewässert werden, grundsätzlich besser mit Trockenheit umgehen können.

„Streuobstbäume haben stark wachsende Unterlagen, das heißt, das Wurzelwerk reicht in die Tiefe, und somit überdauern sie Trockenphasen wesentlich besser“, sagte Brigitte Gerger, die Geschäftsführerin der Wieseninitiative.

Durchschnittliches Jahr bei Obsternte

Das Obst hier ist zwei bis drei Wochen früher reif und dafür auch kleiner und nicht so saftig wie das der Bäume in den Obstplantagen. Auch wenn es gut im Geschmack ist, greift der Großteil der Konsumentinnen und Konsumenten noch immer auf große, makellose Ware, wie den Gala, der gerade in Kukmirn geerntet wird.

„Die Ernte ist mitteldurchschnittlich zufriedenstellend. Gottseidank haben wir ohne Frost die Ernte eingebracht“, so Obstbauer Gerald Zotter aus Kukmirn. „Es sind viele und durch die Sonne sehr schmackhafte Früchte an den Bäumen, aber es ist kein Rekordjahr. Es wird ein durchschnittliches Jahr sein“, meinte Plemenschits. In den Obstgärten werden jetzt die frühen Sorten Elster und Gala geerntet. Die Obsternte im Burgenland dauert noch bis Anfang November.