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Burgenland Energie: Keine Sicherheiten benötigt

Aufregung herrscht am Montag um die Wien Energie – sie befindet sich in einer finanziellen Notlage. Auf Nachfrage des ORF bei der Burgenland Energie,hieß es vom Landesversorger, dass auch hier die Situation herausfordernd sei – zusätzliche Sicherheiten benötige das Unternehmen aber nicht.

Aufgrund der international massiv gestiegenen Strompreise fragte die Wien Energie beim Bund um Unterstützung an. Es geht um die Hinterlegung von Sicherheitsleistungen in der Höhe von mindestens 1,7 Milliarden Euro. Diesen Betrag muss die Wien Energie hinterlegen, um benötigten Strom zukaufen und damit ihre Kunden beliefern zu können.

Der Strommarkt funktioniert aufgrund der Kriegssituation und der Dürre nicht mehr – so stand es am Montag in der Aussendung der Burgenland Energie. Hintergrund sind die in den vergangenen Tagen massiv gestiegenen Strom-, aber auch Gaspreise. Gas kostet auf dem europäischen Großhandelsmarkt aktuell mehr als das Fünfzehnfache wie in normalen Zeiten – Strom das Zehnfache.

Strom zukaufen zu hohen Preisen

Weil weder die Wien Energie noch die Burgenland Energie ihren Strom- und Gasbedarf zu jeder Zeit selbst decken können, müssen die Unternehmen auf dem Markt zukaufen – zu horrenden Preisen.

Bei der Burgenland Energie ist der Anteil der selbst erzeugten Energie dank zahlreicher eigener Windkraft- und zunehmend auch Photovoltaikanlagen jedoch größer als bei der Wien Energie – umso kleiner sind die Probleme. Doch selbst die Burgenland Energie erzeugt, laut eigenen Angaben, nur ein Drittel der von ihr verkauften Energie selbst. Beim Erdgas ist das Unternehmen zur Gänze vom internationalen Markt abhängig, und selbst beim Strom muss die Hälfte zugekauft werden.

„Preise auf Energiemarkt begrenzen“

Das zeige, dass es beim Ausbau von Windkraft- und Photovoltaik im Burgenland noch mehr Anstrengungen brauche, hieß es vom Unternehmen. Zudem forderte die Burgenland Energie einen vorübergehenden Eingriff in den europäischen Energiemarkt, um die Preise zu begrenzen. Trotz der aktuellen Herausforderungen sei die Burgenland Energie laut Aussendung auf einem stabilen Kurs und benötige keine zusätzlichen Sicherheiten. Das Unternehmen gehe davon aus, dass es trotz dieser Marktturbulenzen sein Budget werde halten können.

Petschnig (FPÖ) fordert Transparenz

In einer Presseaussendung am Dienstag fordert FPÖ-Landesparteiobmann mehr Transparenz bei der Burgenland Energie. „Wie ist der aktuelle Stand und Umfang der Derivatgeschäfte bei der Energie Burgenland und welchen Wert haben diese? Hat SPÖ-Doskozil in den letzten Monaten auch schon Geldspritzen hinter dem Rücken des Landtages an die Energie Burgenland verteilt, wie es Bürgermeister Ludwig getan hat“, so Petschnig. Es müsse der Status Quo offengelegt werden, „damit uns im Burgenland nicht das gleiche Schicksal wie in Wien ereilt“.