Es ist angerichtet. Erich und Priska Stekovics laden zum Zwiebelworkshop. Es gilt, die Königin der Küche kennenzulernen – ein gesundes, aber eher wenig beachtetes Gemüse. „Schon die alten Ägypter kannten diese besondere Wirkung der Zwiebel“, so Agrarwissenschafterin Maria Neubacher. Einer Legende nach hätten sie ein halbes Kilogramm Zwiebeln am Tag gegessen.
Bei dem Workshop geht es allerdings nicht um die Menge, sondern um die interessante Palette an Sorten – 40 verschiedene werden in Frauenkirchen angebaut. „Die Zwiebel gehört zu einer der am meisten unterschätzten Gemüsesorten. Bei jedem Gemüse wird vieles unterschätzt. Aber die Zwiebel ist so spannend und es gibt eine exorbitante Vielfalt, die es zu entdecken gilt“, so Top-Koch Paul Ivic.
Sortenvielfalt bringt Inspiration in die Küche
Eine Sortenvielfalt, die auch die Familie Stekovics zu schätzen weiß. Ein Besuch in der süditalienischen Zwiebelstadt Tropea hat Priska Stekovics Leidenschaft dafür entfacht. „Wir haben 2015 begonnen und es war eine Zwiebelsorte noch kein Thema bei den Spitzengastronomen“, so Priska Stekovics.
Viele Verarbeitungs- und Entdeckungsmöglichkeiten
Das bestätigt auch Koch jürgen Csencsits aus Harmisch. „Für mich muss ich gestehen, dass das bisher so war. Bisher waren es einfach Zwiebeln, aber jetzt hat sich für mich der Horizont erweitert und da werde ich auch bei mir in der Speisekarte neue Geschichten machen“, so Csencsits.
Tatsächlich scheint diese Zwiebelvielfalt die Chefköche zu inspirieren. Die Arten der Zubereitung sind ebenso vielfältig wie die Sorten. Ob roh, schmoren, rösten oder dämpfen – die Möglichkeiten scheinen endlos. „Teilweise sind diese Zwiebeln ja so mild, dass du auch ein Eis daraus machen kannst“, so Alain Weissgerber vom Restaurant Taubenkobel in Schützen.