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Kultur

Krisenbewältigung durch Kunst

Seit einigen Tagen ist Rust eine Werkstätte für Künstlerinnen und Künstler, die gemeinsam beim 22. EU-Art-Network arbeiten. Dieses Kunstsymposion findet nicht, wie bisher, in der Cselley Mühle Oslip statt, sondern in verschiedenen Räumlichkeiten in Rust. 19 Kunstschaffende beschäftigen sich heuer mit dem aktuellen Thema „Reset, Exit oder Turn?“.

Die Storchenstadt ist offen für Kunst. Im Seehof und rund um die evangelische Kirche wird schöpferisch gedacht und getan. In einem Privatatelier entstehen Eveline Lehners Keramiken, die die Atmosphäre der Zeit einfangen.

Zum ersten Mal arbeitet Siegmund Kleinl im Vorraum einer Kirche an seinen Grafiken, die Literatur und Bildende Kunst miteinander verweben. Und gleich nebenan verwandelt Milan Lukac aus der Slowakei ein altes Nähmaschinen-Pedal zur Recycling-Henne. Er war schon viele Male bei EU-Art-Network. „Die Ruster Periode eröffnet wieder neue Möglichkeiten. Und schöne Erwartungen“, sagt Lukac.

Thema: Krisenbewältigung

Ein aktuelles Thema wird immer für das Kunstsymposion EU-Art-Network gewählt. Es geht bei der Frage „Reset, Exit oder Turn?“ um Veränderung und Krisenbewältigung. „Da war die Pandemie. Und von der Pandemie gleitet man direkt über in einen Krieg in Europa. Das ist alles nicht einfach mit diesen Schwierigkeiten. Bei der Pandemie schrie man ‚Zurück zur Normalität‘. Im Fluss des Lebens gibt es aber keine Normalität“, sagt Wolfgang Horwath, Künstler und Kurator.

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Künstlerin malt mit bunten Farben
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Jamila Moroder aus Gröden hat sich vom Symposionsort beeinflussen lassen
Explosion
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Kunst kann explosiv sein – wie etwa jene, die Hans Wetzelsdorfer macht…
Künstler zeigt Bild
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…er setzt mit Schwarzpulver ein Rufzeichen
Künstler im Vorraum der Kirche
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Zum ersten Mal arbeitet Siegmund Kleinl im Vorraum einer Kirche an seinen Grafiken
Künstlerin bearbeitet Stein
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In ihren Fresken beschäftigt sich die slowenische Künstlerin Maja Supic mit der Pandemie
Künstlerin malt
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Nach Auswegen und Lösungen sucht die Neufelderin Elke Mischling
Künstler schweißt
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Milan Lukac verwandelt ein altes Nähmaschinen-Pedal zur Recycling-Henne.
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In einem Privatatelier entstehen Eveline Lehners Keramiken

Viele Facetten von Kunst

Die Malerin Gudrun Schüler aus Bayreuth sieht die Welt an der Kippe. In abstrakten Bildern verarbeitet sie das Ungleichgewicht zwischen Mensch und Natur.

In ihren Fresken beschäftigt sich die slowenische Künstlerin Maja Supic mit der Pandemie. Sie zeigt Schuppentiere, weil die beschuldigt worden sind, das Corona-Virus übertragen zu haben.

Die 34-jährige Jamila Moroder aus Gröden hat sich vom Symposionsort beeinflussen lassen. „In meinem Fall wäre das die Lage des Sees oder der Wassermangel, der ja nicht nur Rust betrifft, sondern ein globales Problem ist“, sagt Moroder.

Nach Auswegen und Lösungen sucht die Neufelderin Elke Mischling – Veränderung kann nur gemeinsam gelingen. „Ich habe versucht das in einem Bild umzusetzen, das zeigt ‚der Weg ist nicht so einfach aber das Ziel wäre schön‘“, so Mischling.

Kunst, Musik und Literatur entstehen beim 22. EU-Art-Network. „Ich bin ein Mensch, der seine Ruhe braucht und sich beim Schreiben gerne zurückzieht. Aber ab und zu mag ich es auch sehr gerne, dass man direkt im Trubel ist und schreiben kann“, sagt Raoul Eisele, Autor aus Eisenstadt.

Kunst kann explosiv sein – wie etwa jene, die Hans Wetzelsdorfer macht. Er setzt mit Schwarzpulver ein Rufzeichen – bei der Schlusspräsentation am 27. August im Seehof Rust.