Auch am Freitag wurde eine Flüchtlingsgruppe von neun Männern und zwei Jugendlichen bei Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) aufgegriffen. Sie sind in Afghanistan, Indien und Pakistan aufgebrochen und in der Früh über die grüne Grenze bei Deutschkreutz ins Burgenland gekommen. Eine mobile Streife des Bundesheers hat die Männer und Jugendlichen zunächst nach Waffen durchsucht und ihnen die Mobiltelefone abgenommen. Diese werden später polizeilich ausgewertet.
Einsätze mittlerweile Routine
„Im Wesentlichen sind sie überhaupt nicht aggressiv, sie sind froh, in Österreich aufgegriffen zu werden, das ist eines ihrer Zielländer. Es gibt neben Österreich auch noch Deutschland, Frankreich und Schweden, die als Hauptzielländer der Flüchtlinge definiert sind“, sagte der Presseoffizier des Militärkommandos Burgenland, Robert Kulterer.

Polizisten haben dann den Transport in eine von vier übers Burgenland verteilte Aufarbeitungsdienstellen organisiert, wo die Fingerabdrücke genommen wurden und ein Quartier gesucht wird. Der Großteil der Flüchtlinge kommt aus Afghanistan, fast alle werden direkt an der Grenze aufgegriffen, etwa zehn bis fünfzehn Prozent erst in einer Ortschaft, schätzte Presseoffizier Kulterer.
Intensives Jahr
„20.000 Aufgriffe im ersten Halbjahr, das ist von der Anzahl der Migrantinnen und Migranten zwar nicht vergleichbar mit 2015, aber wenn man das über einen Zeitraum von zwölf Monaten sieht, dann ist das eine große Herausforderungen für die Polizei und das österreichische Bundesheer, “ so Landespolizeidirektor Martin Huber. Die Polizei setzt bei der Bekämpfung der Schlepper an und unterstützt dabei auch ihre Kollegen an der serbisch-ungarischen Grenze.

„Ein zweiter wichtiger Punkt ist auch, dass wir Schwerpunktaktionen gemeinsam an der burgenländisch-ungarischen Grenze in Ungarn durchführen. Wir haben so im ersten Halbjahr bereits 80 Schlepper in Ungarn festgenommen und in Österreich waren es 126“, so Huber. Von den heute aufgegriffenen Flüchtlingen wird ein Teil in Österreich bleiben wollen, die anderen werden weiterziehen.