Schlepperfahrzeug
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Chronik

Schlepperdrama: Eine Obduktion abgeschlossen

Nach dem schweren Unfall mit einem Schlepperfahrzeug am Samstag auf der Nordostautobahn (A6) bei Kittsee im Burgenland werden am Dienstag die drei toten Geflüchteten obduziert. Das Ergebnis zu einer männlichen Leiche lag am Spätnachmittag vor. Der Migrant starb aufgrund des Unfalls.

Die weiteren Ergebnisse sollen am Mittwoch vorliegen, hieß es von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt auf Anfrage der APA. Drei Schwerverletzte liegen noch auf Intensivstationen in Spitälern in Graz, St. Pölten und in Wien. Sie konnten noch nicht einvernommen werden. Bei den leichtverletzten Menschen handelt es sich durchwegs um Syrer, die in Österreich nun um Asyl angesucht haben, so Polizeisprecher Helmut Marban. Eine Obduktion soll klären, ob die tote Frau die Mutter eines verletzten Kindes ist. Das Ergebnis wird für den späten Nachmittag oder Mittwochvormittag erwartet.

Schlepper wird einvernommen

Der mutmaßliche Schlepper, ein 30-jähriger Russe, befindet sich indes weiter in U-Haft in der Justizanstalt Eisenstadt. Am Samstag hatte der Lenker auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle auf der A6 einen Unfall mit drei Toten und 17 verletzten Geflüchteten verursacht. Er konnte festgenommen und in Untersuchungshaft genommen werden – mehr dazu in Mutmaßlicher Schlepper in U-Haft.

Gegen den Mann, der über einen französischen Aufenthaltstitel verfügt, wird wegen Schlepperei in einer kriminellen Vereinigung sowie mehrfacher fahrlässiger Tötung und Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen ermittelt. Der Schlepper wird weiterhin einvernommen, Details dazu wurden aus kriminaltaktischen Gründen aber nicht genannt.

Zwei Männer und eine Frau starben

Der Kastenwagen hatte sich bei der Autobahnabfahrt Kittsee überschlagen. Zwei Männer und eine Frau starben an der Unfallstelle – mehr dazu in Schlepperdrama bei Kittsee: Drei Tote. Ihre Todesursache sowie die Identität sollen im Laufe des Dienstags geklärt werden – mehr dazu in Schlepperdrama: Ermittlung der Opferidentitäten schwierig. Unter den 17 Verletzten waren vier Kinder und 13 Männer. Die Schwere der Verletzungen und die Behandlung in unterschiedlichen Krankenhäusern erschwert die Arbeit der Ermittler, hieß es seitens der Polizei. Auch seien die Migrantinnen und Migranten großteils ohne Ausweispapiere unterwegs gewesen.