Baustelle in Pinkafeld
ORF
ORF
Wirtschaft

Teuerung wirkt sich auf Sozialen Wohnbau aus

Die Baukosten explodieren, Wohnbaukredite werden teurer und sind schwerer zu bekommen, die Preise für Grundstücke steigen. Das alles trifft die privaten Häuslbauer, aber auch den sozialen Wohnbau. Die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft OSG versucht, die Teuerung abzufangen.

Plus 25 Prozent bei Baumaterial gegenüber 2020 sind eine Folge des Coronavirus und den damit verbundenen Produktions- und Lieferengpässen. Die OSG gleicht die Teuerung durch Verwendung von Eigenmitteln in der Finanzierung aus und vermeidet so eine starke Anhebung der Mieten.

Baustelle in Pinkafeld
ORF
Am ehemaligen Kasernenareal in Pinkafeld errichtet die OSG derzeit Wohnungen und Reihenhäuser.

„Tatsache ist jedoch, dass wir sehr vieles bisher an Eigenmittelfinanzierung gemacht haben und daher sehr viel abfangen haben können. Tatsache ist aber auch, dass wir hoffen, dass diese Preisrally endlich einmal ein Ende findet und dass es zu einer Stabilisierung kommt“, so Alfred Kollar, Vorstandsobmann der OSG.

Reihenhäuser werden beliebter

Billiger wird Baumaterial aber wohl nicht werden. Die Erhöhung der Zinsen und die Verschärfung der Richtlinien für Kreditvergaben machen Wohnraum vor allem für Jungfamilien fast unerschwinglich. Die OSG kann als großer Bauherr vergleichsweise günstig bauen und bemerkt eine steigende Nachfrage nach Reihenhäusern. „Das bedeutet im Ergebnis, dass ein Reihenhaus bei uns mit einer Größe von 120 Quadratmetern etwa 330.000 bis 350.000 Euro kostet. Ein Einfamilienhaus in dieser Größenordnung wird unter 550.000 bis 600.000 Euro nicht zu bekommen sein“, so Kollar.

Baustelle in Pinkafeld
ORF
Die Kosten für die Baumaterialien sind zuletzt stark gestiegen

Einige Baustellen hat die OSG heuer zurückgestellt und damit auf Eis gelegt. Eingestellt wurde keine. Insgesamt baut sie aber weniger. „Wir haben ein Bauvolumen im Vorjahr gehabt, das österreichweit an der Spitze liegt. Ich erwarte auch für das heurige, sehr schwierige Jahr zwar eine Veränderung und eine etwas geringere Bautätigkeit. Aber wir werden immer noch eine Größenordnung erreichen, die im Spitzenfeld aller Gemeinnützigen liegt“, so Kollar. Das Bauvolumen werde heuer um zehn bis fünfzehn Prozent zurückgehen. Unverändert bleibt das Ziel, leistbaren Wohnraum zu schaffen.