Die ersten Bouvier-Trauben von Winzer Herbert Schrammel aus Gols (Bezirk Neusiedl am See) befinden sich bereits im Weinkeller. Schon voriges Jahr wurde viel früher gelesen – und auch heuer sei man um etwa drei Wochen zeitiger dran, als vor rund zehn Jahren, so Schrammel. Verantwortlich dafür sei das Klima.
Weinstock in „Cool down-Phase“
Durch den Hitzestau, den wir gehabt haben, denke ich, hat sich der Weinstock auf die ‚Cool down-Phase’ eingestellt und hat auf Stillstand gestellt und die Vegetation ist gestanden, auch die Traubenzunahme", so Schrammel.
Durch das gebremste Wachstum sind die Trauben heuer auch kleiner als sonst – die Erntemenge wird daher voraussichtlich geringer sein. „Normal hat man circa 72 Prozent Ausbeute und ich denke, wenn die Weintrauben kleiner sind, gehen wir heuer auf 62 Prozent zurück“, so Schrammel.
Immer mehr Weinbauern setzen auf Lese-Maschinen
Insgesamt haben Burgenlands Winzer voriges Jahr rund 580.000 Hektoliter Wein produziert. Und immer mehr setzen dabei auf Lese-Maschinen. Die Weinbauern ersparen sich damit unter anderem das Problem, Erntehelfer zu finden. Was früher 15 Menschen in zehn Stunden gelesen haben, schafft die Maschine in einer Stunde, so Schrammel.
Berlakovich: Klimawandel als Herausforderung für Winzer
Richtig losgehen werde es mit der Weinlese im Burgenland in der nächsten Woche, es sei jetzt jedenfalls nicht der früheste Start für die Weinlese im Burgenland, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich Mittwochabend in „Burgenland heute“. Es sei aber eine Tatsache, dass sich der Beginn durch den Klimawandel immer weiter nach vorne verschiebe. Das sei eine der Herausforderungen, die der Klimawandel für die Landwirtschaft mit sich bringe.
Berlakovich (ÖVP) zur Weinlese im Wandel
Landwirtschaftskammer-Präsident Niki Berlakovich (ÖVP) ist zu Gast im Studio und spricht über die Weinlese im Burgenland. Aufgrund der Klimaveränderungen verschiebt sich die Beginnzeit immer mehr und die Weinlese ist auch anderen Veränderungen unterworfen.
„Bauern bewässern mit großer Verantwortung“
Berlakovich nahm auch zu der Diskussion rund um die landwirtschaftliche Bewässerung im Seewinkel Stellung – mehr dazu in Streit ums Wasser im Seewinkel und Eisenkopf: Bewässerung einschränken . „Die Bauern bewässern, um Lebensmittel zu erzeugen und sie tun das mit großer Verantwortung“, so Berlakovich. Jede Bewässerung sei behördlich genehmigt. Wichtig sei auch klarzustellen, dass diese Bewässerung gar nichts mit dem Wasserstand des Neusiedler Sees zu tun habe. „Das sagen viele wissenschaftliche Studien, das wissen auch alle Beteiligten“, sagte Berlakovich.