Kinder, Schwimmen
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Chronik

Kinder sollen schwimmen lernen

Viele Kinder und Jugendliche österreichweit im Alter zwischen fünf und 19 Jahren können nicht schwimmen. Im Burgenland sollen nun ab kommendem Schuljahr alle Kinder in der dritten Volksschule professionellen Schwimmunterricht bekommen.

Voriges Jahr veröffentlichte das Kuratorium für Verkehrssicherheit eine Studie mit dem Ergebnis, dass rund 148.000 Kinder und Jugendliche nicht – oder nur sehr unsicher – schwimmen können. Grund dafür sei auch, dass während der Coronavirus-Pandemie viele Schwimmstunden entfielen. Mit Schulbeginn im September startet das Land Burgenland das Pilotprojekt „Jedes Kind soll schwimmen lernen“.

Hannah Wallner und ihr Bruder Tobias können im Alter von 10 und 12 Jahren schon sehr gut schwimmen, was nicht selbstverständlich ist

Das Schuljahr 2022/23 gilt als Probephase für einen fix in den Stundenplan integrierten Schwimmunterricht. „Wir wollen insbesondere in der Volksschule ansetzen, hier idealerweise in der dritten Klasse. Aus jedem Bezirk wird es eine Buslinie geben, die in die Hallenbäder des Burgenlandes und auch in die Therme Lutzmannsburg transportiert“, so Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ).

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Der Schwimmunterricht wird in Hallenbädern, aber auch in der Sonnentherme Lutzmannsburg stattfinden

Schwimmtrainer übernehmen Unterricht

Die Schwimmtrainer der drei Sportverbände übernehmen die Unterrichtseinheiten. Insgesamt sind es neun pro Kind, die in zwei bis drei Blöcken abgehalten werden sollen. Auch Kinder die bereits schwimmen können, profitieren laut Bildungsdirektor Heinz Zitz vom neuen Angebot. „Wenn das Kind bereits schwimmen kann, wird es natürlich weiter qualifiziert. Auch hier gibt es die Möglichkeit, dass es nicht nur den Erstschwimmer bekommt, sondern weitere dementsprechende Urkunden“, so Zitz.

Für Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) ist die Pilotphase in mehrerlei Hinsicht wichtig – man müsse sich anschauen, wie die Bus Routen funktionieren – auch wie die Koordination und die Einteilung funktionieren. „Die Bildungsdirektion, die Abteilung des Landes ist für die Organisation, Koordination, für die gesamte Abwicklung und auch die finanziellen Belange natürlich zuständig“, sagte Winkler.

Dorner, Winkler, Zitz
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ASVÖ-Präsident Robert Zsifkovits, Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ), Landesrätin Daniela Winkler (SPÖ), ASKÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Ponic, Sportunion-Präsidentin Karin Ofner und Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz

Land übernimmt Kosten und Eintritt

Für die Eltern ist der Schwimmunterricht der Kinder gratis. Das Land Burgenland übernimmt die Kosten für die Trainerinnen und Trainer inklusive Eintritt. Für einen flächendeckenden Schwimmunterricht der ab dem Schuljahr 2023/2024 umgesetzt werden soll, sind umfassende Gesetzesänderungen notwendig, die das Burgenland im Bund ins Rollen bringen möchte.