Freibäder als Luxus für Gemeinden
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Chronik

Freibäder als Luxus für Gemeinden

27 Gemeinden im Burgenland betreiben Freibäder, und sie alle müssen dafür tief in die Tasche greifen. Ein wirtschaftlicher Betrieb der Bäder ist nicht möglich, auch nicht in diesem Sommer, wo wegen der Hitze besonders viele Eintrittskarten verkauft werden.

Obwohl für das Siegendorfer Freibad heuer mit mehr als 600 Saisonkarten so viele wie noch nie verkauft wurden, wird es auch heuer wieder einen deutlichen Verlust machen, so die Siegendorfer Bürgermeisterin Rita Stenger (SPÖ). „Finanziell wird sich das nicht rentieren, das kann man ganz klar sagen. Aber es ist einfach ein Prestigeobjekt in einer Gemeinde, wir können hier Urlaub machen in Siegendorf, das haben schon Generationen gemacht. Ich war schon mit meinen Eltern hier, den ganzen Sommer, das mache ich jetzt auch mit meinen Kindern. Ich glaube, dass das ganz einfach dafür spricht“, so Stenger.

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Schwimmbad Siegendorf

Erhaltungskosten sehr hoch

Alleine um das Bad zu erhalten, müssen jährlich bis zu 50.000 Euro investiert werden. Das Siegendorfer Freibad ist aber alles andere als ein Einzelfall. Auch im Oberpullendorfer Freibad ist man von einem Gewinn weit entfernt, so Bürgermeister Johann Heisz (ÖVP). „Ich sage einmal in einer normalen Saison, also um die 20.000 Euro. Und der laufende Betrieb kostet uns schon 70.000 bis 75.000 Euro jährlich“, sagte Heisz. Das ergibt einen Verlust von mehr als 50.000 Euro pro Jahr.

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Das Freibad in Oberpullendorf

Verschärft wird diese Rechnung durch die aktuelle Teuerung. Der Bürgermeister rechnet mit 20.000 bis 30.000 Euro an höheren Energiekosten pro Jahr. Trotz Teuerung und hoher Verluste wird weiterhin in die Freibäder investiert. In Oberpullendorf soll nächstes Jahr der Rasen erneuert werden, in Siegendorf wird die Kantine renoviert.