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Politik

Doskozil stellt Gesundheitskasse infrage

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) stellt die Gesundheitskasse ÖGK infrage. Doskozil bekräftigte Aussagen, die er vorige Woche bereits bei einer Veranstaltung der SPÖ Hornstein gemacht hat, nun in einem Interview für die Samstag-Ausgabe der „Kleinen Zeitung“.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hält die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) für überflüssig. „Wenn man sich anschaut, wie viel das Land in die Zuständigkeitsbereiche der Gesundheitskasse (ÖGK) hineinfinanziert, sage ich: Ich brauche keine ÖGK“, erklärte Doskozil in dem Interview für die „Kleine Zeitung“.

Statt des derzeit über die Krankenkassen und die Länder finanzierten Gesundheitssystems schwebt Doskozil offenbar die schon lange diskutierte Finanzierung aus einer Hand vor. „Wenn das Gesundheitssystem über Ministerium und Länder finanziert werden würde, wäre es viel effektiver. Wir hätten zwischen den Ländern wahrscheinlich längst einheitliche Verträge im niedergelassenen Bereich und den Ärztemangel gelöst“, so der Landeshauptmann in der „Kleinen Zeitung“.

Land könnte Aufgaben übernehmen

Zuvor hatte er bereits im Zuge einer Veranstaltung der SPÖ Hornstein vor der Gemeinderatswahl am 2. Oktober, über die der „Standard“ am Freitag berichtete, die ÖGK infrage gestellt. „Die Gesundheitskasse ist nur ein großer Apparat, der Geld verteilt“, hatte er dort erklärt. Doskozil beschrieb, dass es für das Burgenland in diesen Bereichen immer schwieriger werde, weil das Land ständig mehr finanzielle Mittel zuschießen und immer mehr Leistungen und Aufgaben der ÖGK übernehmen müsse. Seiner Auffassung nach könnte das Land auch die restlichen Aufgaben übernehmen und wäre dabei auch noch effizienter.

Derzeit werden im Wesentlichen die Spitäler zu einem großen Teil von den Ländern finanziert, die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte hingegen von den Krankenkassen. Weil es dadurch zu Ineffizienzen kommt und Patientinnen und Patienten häufig zwischen Spitälern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten hin und her geschickt werden, gibt es schon seit Jahren eine Diskussion über eine Finanzierung aus einer Hand. Die Gesundheitsversorgung ist auch eines der Hauptthemen der SPÖ im Gemeinderatswahlkampf.