Volksgruppenbeiräte
ORF
ORF
Chronik

Volksgruppen: Novelle zum Schulunterrichtsgesetz

In Eisenstadt hat ein Treffen der Vorsitzenden der Volksgruppenbeiräte der sechs in Österreich anerkannten Volksgruppen stattgefunden. Dabei wurde ein gemeinsamer Beschluss im Zusammenhang mit einer geplanten Novelle zum Schulunterrichtsgesetz gefasst.

Die sechs autochthonen Volksgruppen in Österreich sind die Burgenlandkroaten, die Slowenen in Kärnten und in der Steiermark, die Slowaken, Tschechen, Ungarn und Roma. Ihre wichtigsten Vertreter sind die Vorsitzenden des jeweiligen Volksgruppenbeirates. Im Vorjahr gründeten die Vorsitzenden gemeinsam einen eigenen Verein, das ist ihre „ständige Konferenz“. Bei der jüngsten Sitzung in Eisenstadt wurde als wichtigster Punkt die Frage des zweisprachigen Schulwesens diskutiert.

Matura benachteiligte Volksgruppen

Dieses soll nicht unter der geplanten österreichweiten Einführung einer zweiten Unterrichtssprache – zum Beispiel Englisch – leiden, sagte Martin Ivancsics, der Beiratsvorsitzende der Burgenlandkroaten. „Es ist uns oft passiert, dass gerade im Bildungsbereich gewisse Dinge einfach an den Minderheiten, an den Volksgruppen, vorbei gegangen sind. Zum Beispiel hätte es bei der neuen Matura keine Matura in kroatisch mehr gegeben, einfach weil man nicht automatisch mitdenkt, dass das zweisprachige Schulwesen andere Lösungen braucht, als das normale Schulwesen“, so Ivancsics.

Außerdem wurde ein gemeinsames Projekt mit dem Haus der Geschichte Österreich und die Errichtung einer gemeinsamen digitalen Plattform zur besseren Vernetzung der Volksgruppen untereinander beschlossen.