Schloss Kobersdorf steht auf den Mauern einer gotischen Burganlage. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die mittelalterliche Grenzburg zu einer eleganten Schlossanlage erweitert und umgebaut. Im Wesentlichen präsentiert sich Schloss Kobersdorf so noch heute. Einst stand es in Besitz namhafter Adelsgeschlechter wie Weissbriach, Nadasdy, Kery und Esterhazy.

Die Ruine nach dem Zweiten Weltkrieg
Anfang des 20. Jahrhunderts ist Schloss Kobersdorf noch gut erhalten. Im Zweiten Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit wird es verwüstet, es gleicht schließlich einer Ruine. 1963 kauft es die Familie Bolldorf und steckt seither viel Herzblut in die Renovierung.

„Meine Eltern haben vor fast 60 Jahren eine Ruine gekauft und haben die wichtigsten Arbeiten gemacht. Sobald das Dach dann wieder drauf war, haben sie eben gedacht, dass die Idee ist, dass es wieder belebt wird“, so Schlossbesitzerin Anna Schlanitz-Bolldorf.

Nicht Monate, sondern Jahre hat es gedauert, bis der Festsaal sich in seinem einstigen Glanz wieder präsentiert. Fresken und Stuck sind freigelegt und teilweise rekonstruiert worden. Erst seit kurzem fertig ist ein neuer Raum fertig geworden, der sogenannte Engels-Turm.

„Wir nennen ihn Damenzimmer. Früher wurde er Engelsturm genannt, weil auf der Decke eben auch Engelsreste sind. Die Stuckarbeiten sind aus der Renaissancezeit. Es ist sehr schön, sich hier zurückzuziehen, einen Tee zu trinken und ein Buch zu lesen“, sagte Schlanitz-Bolldorf.

Schlossspiele im Sommer
Die privaten Wohnräume befinden sich rund um den Innenhof, in dem im Sommer Theater gespielt wird. „Ich kann die Türen aufmachen und höre ein bisschen mit, zumindest den Lärm, aber nicht die einzelnen Worte, aber ich weiß es ist Bewegung und Leben im Haus und das ist sehr schön“, so Schlanitz-Bolldorf.
Auch abseits der Schlossspiele ist das Haus ein Ort der Kultur mit Konzerten und Lesungen – und, was kaum jemand weiß, Schloss Kobersdorf kann im Zuge von Führungen auch besichtigt werden.