Camp für Profifußballer ohne Verein in Steinbrunn
ORF
ORF
Sport

Camp für vereinslose Profifußballer

Arbeitslosigkeit ist oft mit Sorgen und Existenzängsten verbunden ist und macht auch vor dem glamourösen Fußballgeschäft keinen Halt. In Steinbrunn fand zum bereits neunten Mal ein Camp für vereinslose Profifußballer statt.

Gemeinsam kommen die Teilnehmer des Camps auf mehr als 1.000 Einsätze im Profifußball. Trotzdem stehen die Profis derzeit ohne Verein da. In den vergangenen Wochen hielten sie sich beim Camp für vereinslose Fußballer in Steinbrunn mit professioneller Begleitung fit. Organisiert wurde das Camp im Auftrag des AMS von der Interessensvertretung VdF (Vereinigung der Fußballer). Trainer der Truppe war heuer zum zweiten Mal Robert Ibertsberger. Auch er war, als das Camp stattfand, ohne Job.

Robert Ibertsberger
ORF
Robert Ibertsberger

„Leider Gottes bin ich halt das zweite Mal schon dabei, weil ich selber arbeitslos bin. Aber ich mache es sehr gerne, ich mache es für die Jungs. Mir selber bringt es nicht so viel, aber für die Spieler, glaub ich, ist es sehr wichtig, dass sie ein gutes Training bekommen“, so Ibertsberger.

„Die eine oder andere schlaflose Nacht“

Unter den vereinslosen Profis war auch der Burgenländer Markus Kuster. Er stand von 2011 bis 2020 beim SV Mattersburg im Tor und schaffte es sogar ins Nationalteam. Nach zwei Jahren beim Karlsruher SC in Deutschland ist er seit Anfang Juli auf der Suche nach einem neuen Klub. „Natürlich hat es die eine oder andere schlaflose Nacht gegeben, so ehrlich muss ich sein. Natürlich ist es eine neue Situation für viele, die einfach da sind und es ist einfach schwierig“, so Kuster.

Markus Kuster
ORF
Markus Kuster

Auch wenn, oder gerade weil alle Spieler hier dasselbe Schicksal ereilt hat, herrschte im Camp keine Weltuntergangsstimmung. „Obwohl wir uns das gleiche Schicksal eigentlich teilen, kommt der Spaß nicht zu kurz, versucht es jeder in der Kabine, sag ich jetzt einmal, locker zu nehmen“, sagte Kuster.

Viele Spieler unter 30

Viele Spieler im Camp sind noch unter 30. Die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen kommt für sie noch nicht in Frage. „Mit 27 Jahren, so wie ich, da will man nicht aufhören, grundsätzlich. Aber ich bin trotzdem positiv gestimmt, dass es noch klappt“, sagte Sven Sprangler.

Camp für Profifußballer ohne Verein in Steinbrunn
ORF

Sollte es für den Profifußball nicht mehr reichen, wurden die Spieler beim Camp auch für die Karriere nach der Karriere beraten. Das erklärte Ziel der Campteilnehmer war es aber, so bald wie möglich wieder ihrem Brotberuf Profifußballer nachgehen zu können.