Seit Mittwochfrüh sind die Freiwillige Feuerwehr St. Andrä und Gemeindemitarbeiter damit beschäftigt, die toten Fische aus dem See zu holen. Hunderte verendete Fische müssen entsorgt werden. Die toten Fische wurden in Säcke gepackt, die Säcke an Seile gebunden und dann aus dem Wasser gezogen.
Petrik: Kein Krisenplan
Von der Grünen kam am Mittwoch scharfe Kritik am Vorgehen der Verantwortlichen. Man habe zu spät reagiert, so die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik. Der Bürgermeister von St. Andrä kenne die Lage. Er müsste wissen, dass es immer wieder vorkomme, dass der Wasserstand im See sehr niedrig sein kann. „Er muss seit Jahren wissen, dass es für die Fische immer wieder eng wird. Das heißt, er hätte den Krisenplan bereits in der Schublade haben müssen und er hätte viel früher die Fische zusammenholen müssen, um hier eine Rettungsaktion zu starten“, so Petrik.

Bürgermeister Sattler wies die Vorwürfe zurück. Experten hätte im Juni gesagt, dass man die Fische während der Laichzeit nicht stressen dürfe. „Das würde den Fischen noch mehr wehtun, da wären noch viel mehr sterbende Fische, weil sie einfach im Stress sind. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Natürlich könnte man jetzt sagen: zwei Tage, drei Tage vorher“, so Sattler.
Situation war nicht überraschend
Seitens des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel hieß es, dass man bereits vor einer Woche vor dieser Situation gewarnt habe. Es werde alle zwei Wochen ein Lacken-Monitoring gemacht, auch am Zicksee, obwohl er nicht zum Nationalpark gehöre, und da habe man bemerkt, dass das Wasser sehr stark zurückgeht, sagte Harald Grabenhofer, Mitarbeiter im Nationalpark. Das nächste Problem tut sich am Darscho in Apetlon auf. Auch in dieser Lacke spitzt sich die Lage zu.