Neusiedler See
ORF
ORF
Umwelt

Neusiedler See: Tiefster Wasserstand seit 1965

Der Neusiedler See hat am Montag den tiefsten Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen 1965 erreicht. Mit 115,04 Metern über Adria war er laut dem Wasserportal des Hydrographischen Dienstes Burgenland einen Zentimeter niedriger als beim bisherigen Negativrekord im September 2003.

Für Mitte Juli ist der See, der 1865 komplett ausgetrocknet war, ohnehin historisch seicht. Auf das Vorjahr – und damit den bisher niedrigsten Wert zu dieser Jahreszeit – fehlen 20 Zentimeter.

Einhergehend mit der Hitze, die in Österreich bevorsteht – bis zu 37 Grad sind bis Mitte der Woche angesagt – wird sich die Trockenheit in einigen Regionen des Landes verschärfen. Das betrifft vor allem den Osten.

Außergewöhnliche Trockenperiode bereits 2003

2003 hatte der Neusiedler See unter einer außergewöhnlichen Trockenperiode gelitten, sodass Ende September ein Wasserstand von 115,05 Meter über Adria verzeichnet wurde. Davon erholte sich der See erst 2006 wieder richtig. Seit 2020 ist der Wasserstand wieder rückläufig.

Vor wenigen Tagen wurde damit begonnen, in der Ruster Bucht Schlamm abzusaugen, um die Wassersäule um 25 Zentimeter zu erhöhen – mehr dazu in Ruster Bucht: Schlamm wird abgesaugt. Geplant ist außerdem die Wasserzuleitung aus der ungarischen Moson-Donau.

Trotz aller Widrigkeiten: Der See existiert noch und wird von Besuchern nach wie vor geschätzt – mehr dazu in Der See und sein einzigartiges Flair.