Brennholz ist derzeit heiß begehrt. Wer zu Jahresbeginn einen Raummeter Brennholz gekauft hat, hat dafür rund 100 Euro bezahlt – nun zahlt man beim Händler schon deutlich mehr. „Bei den kleinen lokalen Brennholzanbietern spricht man von Preissteigerungen von zirka zehn, 15 oder zwanzig Prozent. Größere Betriebe, die größere Mengen machen, dort sind die Preissteigerungen durchaus bei 30 bis 40 Prozent“, so der Forstreferent der Landwirtschaftskammer Burgenland Herbert Stummer.
Besonders groß sind die Preissprünge bei Baumärkten – sie liegen bei 80 bis 100 Prozent. Bei den großen Händlern würde einfach das Holz aus dem Ausland fehlen, weil schlagartig von der Ukraine, vom Belarus, von Russland kein Holz in den europäischen Markt kommt, so Stummer. Große Länder wie Tschechien, die Slowakei, Ungarn, die sehr viel Holz nach Österreich geliefert haben, behalten das Holz in den eigenen Reihen, verkaufen, verarbeiten und verbrauchen es dort – somit wird es nicht nach Österreich geliefert und fehlt hier.
Herstellung von Brennholz braucht Zeit
Im Betrieb von Florian Andronik in Trausdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) lagern 1.500 Raummeter Brennholz – alles bereits reserviert – und manche Kunden kaufen mehr als sonst, um ja nicht zu wenig zu haben. Wegen der explodierenden Energiepreise und befürchteter Gasknappheit wollen viele Menschen wieder vermehrt mit Holz heizen, doch die Nachfrage ist höher als die Verfügbarkeit. „Von Anfang November bis Mai schneiden wir normalerweise. Heuer haben wir den ganzen Juni geschnitten und sind auch im Juli damit beschäftigt – weil es so eine massive Nachfrage gibt und wir den Bedarf zu decken versuchen“, so Andronik.
Eine rasche Steigerung der heimischen Produktion ist nicht möglich. Wald und damit Holz gibt es zwar ausreichend – aber die Herstellung von Brennholz braucht Zeit. Es brauche mindestens ein Jahr – bei der Eiche sogar zwei Jahre, vom Umschneiden bis das Holz dementsprechend trocken und qualitatives Brennholz ist, sagte Stummer. Wer noch Brennholz für den Winter braucht, sollte bei regionalen Händlern nachfragen und rasch bestellen, raten Experten. Mit einer Beruhigung der Lage ist erst im nächsten Jahr zu rechnen.
Wartezeit auf Ofen oder Kamin
Leicht haben es derzeit auch jene nicht, die auf einen Ofen oder Kamin umsatteln wollen. In einem Betrieb in Mattersburg geht seit Monaten die Tür nicht zu – obwohl die Wartezeit auf ein Gerät derzeit bis zu sechs Monate beträgt. Die ganze Woche würde das Telefon wegen Anfragen läuten, so Hafner Christoph Fröch aus Mattersburg – das große Thema sei die Verfügbarkeit und die Preisentwicklung seit Anfang des Jahres, denn auch hier stiegen die Preise der Geräte um 20 bis 25 Prozent.