Gesundheit

71 Pflegestützpunkte werden realisiert

Ab Herbst soll in Schattendorf (Bezirk Mattersburg) wie berichtet der erste Pflegestützpunkt in Betrieb gehen – der erste Schritt für das neue burgenländische Pflegemodell, das ab Herbst 2024 im ganzen Burgenland zur Anwendung kommen soll.

Das Burgenland wird künftig in 28 Regionen mit Pflegestützpunkten und zusätzlichen Subregionen, die sich aus den umliegenden Gemeinden ergeben, unterteilt. Das Pflegestützpunktsystem sieht Standorte in 71 Gemeinden vor, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Soziallandesrat Leonhard Schneemann von der SPÖ bei der Präsentation von weiteren Details zu den geplanten Pflegestützpunkten
ORF/Margot Drobits
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landesrat Leonhard Schneemann bei der Präsentation

„Wir haben das neue Modell vor geraumer Zeit auf den Tisch gelegt. Bis jetzt haben wir uns bis jetzt damit beschäftigt, wo diese Pflegestützpunkte etabliert werden soll. Wir haben uns angesehen, wo es geografisch passt und wo man schon auf bestehende Ressourcen zurückgreifen kann und wie wir diese Stützpunkte positionieren“, so Doskozil.

Insgesamt 71 Stützpunkte geplant

Es sollen vor allem auch die kleinen Ortschaften gut mit Pflege- und Betreuungsangeboten versorgt werden. Im Herbst startet die Pilotregion Schattendorf mit einem Pflegestützpunkt, von dem aus auch die Gemeinden Draßburg, Baumgarten, Loipersbach,Marz und Rohrbach betreut werden – mehr dazu in Erster Pflegestützpunkt startet ab Herbst.

Pflege-Pilotprojekt in Schattendorf startet ab Herbst
ORF
Das erste Projekt startet diesen Herbst in Schattendorf

Die Standorte der Pflegestützpunkte im Detail

Bezirk Neusiedl: 5 Regionen & 14 Stützpunkte

  • Region 1, 3 Stützpunkte: Kittsee, Gattendorf, Deutsch Jahrndorf
  • Region 2, 3 Stützpunkte: Neudorf, Winden am See, Bruckneudorf
  • Region 3, 2 Stützpunkte: Neusiedl am See, Weiden am See
  • Region 4, 3 Stützpunkte: Gols. Mönchhof, Frauenkirchen
  • Region 5, 3 Stützpunkte: Andau, Wallern, Illmitz

Bezirk Eisenstadt-Umgebung: 5 Regionen & 14 Stützpunkte

  • Region 1, 2 Stützpunkte: Purbach, Oggau am Neusiedler See
  • Region 2, 2 Stützpunkte: Eisenstadt
  • Region 3, 3 Stützpunkte: Trausdorf an der Wulka, Mörbisch am See, Siegendorf
  • Region 4, 5 Stützpunkte: Wulkaprodersdorf, Großhöflein, Müllendorf, Steinbrunn, Neufeld an der Leitha
  • Region 5, 2 Stützpunkte: Wimpassing an der Leitha, Stotzing

Bezirk Mattersburg: 3 Regionen & 8 Stützpunkte

  • Region 1, 3 Stützpunkte: Bad Sauerbrunn, Neudörfl, Pöttsching
  • Region 2, 3 Stützpunkte: Hirm, Mattersburg, Forchtenstein
  • Region 3, Pilotregion, 2 Stützpunkte: Schattendorf, Rohrbach

Bezirk Oberpullendorf: 4 Regionen & 10 Stützpunkte

  • Region 1, 2 Stützpunkte: Kobersdorf, Lackenbach
  • Region 2, 3 Stützpunkte: Horitschon, Raiding, Deutschkreutz
  • Region 3, 3 Stützpunkte: Markt St. Martin, Neutal, Steinberg-Dörfl
  • Region 4, 2 Stützpunkte: Lockenhaus, Mannersdorf an der Rabnitz

Bezirk Oberwart: 6 Regionen & 12 Stützpunkte

  • Region 1, 3 Stützpunkte: Unterkohlstätten, Stadtschlaining, Oberschützen
  • Region 2, 2 Stützpunkte: Pinkafeld, Grafenschachen
  • Region 3, 3 Stützpunkte: Kemeten, Oberwart, Unterwart
  • Region 4, 2 Stützpunkte: Jabing, Großpetersdorf
  • Region 5, 1 Stützpunkt: Rechnitz
  • Region 6, 1 Stützpunkt: Kohfidisch

Bezirk Güssing: 3 Regionen & 8 Stützpunkte

  • Region 1, 3 Stützpunkte: Olbendorf, Stinatz, Bocksdorf
  • Region 2, 2 Stützpunkte: St. Michael im Burgenland, Gerersdorf-Sulz
  • Region 3, 3 Stützpunkte: Strem, Inzenhof, Güssing

Bezirk Jennersdorf: 2 Regionen & 5 Stützpunkte

  • Region 1, 3 Stützpunkte: Heiligenkreuz im Lafnitztal, Königsdorf, Deutsch Kaltenbrunn
  • Region 2, 2 Stützpunkte: Jennersdorf, Minihof Liebau

Man versuche mit dem Pflegemodell Synergien zu schaffen, so Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). Man versuche hier betriebswirtschaftlich vorzugehen, damit einzelne Trägerorganisationen nicht quer durch das Burgenland fahren müssen, sondern, dass man hier systematisch vorgehen und auch Kostenvorteile dadurch schaffen könne, so Schneemann.

Modell soll Ende 2024 in Vollbetrieb sein

Es soll ein einziger Betreiber pro Region für alle Angebote in Pflege und Betreuung verantwortlich sein. Die Ausschreibung der einzelnen Regionen für die künftigen Betreiber soll im Jänner erfolgen. Ab Ende 2024 soll das gesamte Modell mit allen 71 Pflegestützpunkten in Betrieb gehen. Um die Errichtung und Instandhaltung der Pflegestützpunkte kümmert sich das Land über die Landesimmobilien Burgenland (LIB).

ÖVP: Wahlfreiheit muss garantiert bleiben

Kritik kommt von der ÖVP: Mit dem Modell der Pflegeregionen schlage Doskozil den falschen Weg ein, so ÖVP-Pflegesprecher Thomas Steiner. Die SPÖ-Regierung vergesse bei ihrem „Verstaatlichungswahn“ einmal mehr den Menschen. Gerade die Pflege sei ein sensibler Bereich und setze ein hohes Maß an Vertrauen zwischen Pflegepersonal und zu pflegenden Personen voraus. Hier müsse die Wahlfreiheit garantiert bleiben, forderte Steiner. Man habe ein gut funktionierendes System in der Hauskrankenpflege. Die Landesregierung solle hier ansetzen und Organisationen besser unterstützen.