Schlange vor Pannonischer Tafel Eisenstadt
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Chronik

Schlangen vor Sozialmärkten wegen Teuerung

Alles wird teurer und für viele Menschen wird es immer schwieriger sich das Leben zu leisten. Der Andrang bei den Sozialmärkten, wo Lebensmittel stark verbilligt eingekauft werden können, ist groß.

Die Sonnenmärkte in Oberwart, Mattersburg und Neusiedl werden regelrecht gestürmt, genauso wie die Pannonische Tafel in Oberpullendorf und Eisenstadt – mehr dazu in Kundenfrequenz im Sonnenmarkt steigt. Sowohl Österreicherinnen und Österreicher als auch geflüchtete Menschen aus der Ukraine oder anderen Ländern stehen in der Schlange vor dem Sozialmärkten. Viele von ihnen sind heilfroh, dort einkaufen zu können. Im Burgenland sind laut Volkshilfe rund 50.000 Menschen armutsgefährdet, darunter 6.000 Kinder.

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Menschen kaufe in Pannonischer Tafel Eisenstadt ein
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Im Burgenland sind laut Volkshilfe rund 50.000 Menschen armutsgefährdet
Schlange vor Pannonischer Tafel Eisenstadt
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Der Ansturm auf die Sozialmärkte wird größer
Helfer bringen Lebensmittel Pannonischer Tafel Eisenstadt
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Ehrenamtliche Helfer füllen die Regale mit Lebensmittelspenden von Supermärkten, Bauern oder Privatleuten
Menschen kaufe in Pannonischer Tafel Eisenstadt ein
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Frische Lebensmittel sind besonders beliebt
Lebensmittel in Pannonischer Tafel Eisenstadt
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Aber auch Sozialmärkte tun sich derzeit schwer, die Regale zu füllen

„Ansturm ist sehr groß“

Ein Lokalaugenschein des ORF Burgenland am Mittwoch zeigt, dass schon am Vormittag einige Menschen vor der Pannonische Tafel in Eisenstadt warten, bis diese aufsperrt. Eine Stunde vor der Warenausgabe öffnet das sogenannte Wohnzimmer der Pannonischen Tafel. Es ist eine Art Gratis-Kaffeehaus, in dem jeder willkommen ist. In der Zwischenzeit füllen ehrenamtliche Helfer die Regale mit Lebensmittelspenden von Supermärkten, Bauern oder Privatleuten.

Ab 11.00 Uhr werden die Kunden in kleinen Gruppen ins Lebensmittelgeschäft eingelassen. „Der Ansturm ist mittlerweile sehr groß, vor allem weil wir viele ukrainische Gäste haben. Es kommen aber durchaus auch Österreicherinnen und Österreicher, denn die Armut in Österreich steigt. Es wird alles teurer und deshalb kommen auch mehr Österreicher“, so Martin Trenker, von der Pannonischen Tafel Eisenstadt. Man merke, dass viele Menschen darauf angewiesen sind in der Pannonischen Tafel einzukaufen und dass sie in die Armutsfalle gerutscht sind, so Trenker.

Großer Andrang bei Sozialmärkten

Alles wird teurer und für viele Menschen wird es immer schwieriger sich das Leben zu leisten. Laut Volkshilfe sind im Burgenland rund 50.000 Menschen armutsgefährdet, darunter 6.000 Kinder. Dementsprechend groß ist der Andrang bei den Sozialmärkten, wo Lebensmittel stark verbilligt eingekauft werden können.

Schwierige Zeit auch für Sozialmärkte

Leute mit entsprechendem Ausweis können bei der Pannonischen Tafel um drei, vier oder fünf Euro einkaufen. Gefragt sind vor allem frische Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, aber auch Joghurt – vor allem jene Lebensmittel, die im Supermarkt teuer sind. Aber auch viele Supermärkt verkaufen ältere Ware neuerdings selber zum günstigen Preis, weshalb es für Sozialmärkte immer schwieriger wird, die Regale zu füllen. „Wenn die Schere mehr auseinanderklafft – weniger Spenden und mehr Kunden – dann könnte es irgendwann knapp werden“, so Trenker. Für die Menschen, die darauf angewiesen sind, wäre das natürlich eine Katastrophe.