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Chronik

Faire Arbeitsbedingungen für Postzusteller gefordert

Die Personalvertreter der Post AG fordern faire Arbeitsbedingungen für Postzusteller, denn immer mehr würden kündigen und man wisse nicht, ob man die Versorgung im Burgenland in einer guten Qualität gewährleisten könne. Die SPÖ schließt sich der Forderung an.

Die Situation bei der Post eskaliert immer mehr, klagen die Personalvertreter. In den letzten fünf Jahren sei jeder fünfte Mitarbeiter abgebaut worden und die Arbeitsbelastung enorm gestiegen. Alleine im vergangenen halben Jahr habe es im Burgenland viele Kündigungen gegeben, so Personalvertreter Kurt Holzer. „Um die 26 Kolleginnen und Kollegen haben da gekündigt. Zehn Kolleginnen und Kollegen – aber das sind beamtete Kollegen – befinden sich teilweise in einem nicht gewollten Pensionsverfahren. Und 36 Kolleginnen und Kollegen, in so einem relativ kleinen Bundesland, gehen uns natürlich fürchterlich ab“, sagte Holzer.

LGF  Roland Fürst,  Kurt Holzer, Personalvertreter Post AG, Manfred Oderits, Vorsitzende des Vertrauenspersonenausschusses Post AG
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SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst, Personalvertreter Kurt Holzer und Vorsitzender des Vertrauenspersonenausschusses der Post, Manfred Oderits

Viele Auslieferungen und zu große Zustellbezirke

Ein Problem sei, dass die Zusteller im Burgenland Pakete, Briefe und alle anderen Produkte ausliefern müssten, die Zustellbezirke aber zu groß seien. Pakete mit einem Maximalgewicht von 31,5 Kilogramm auszuliefern, sei für manche außerdem kaum zu schaffen. Neu eingestellte Mitarbeiter würden oft nicht lange bleiben, so der Vorsitzende des Vertrauenspersonenausschusses der Post, Manfred Oderits. „Wenn die Rayone in acht Stunden nicht zu schaffen sind, werden die Leute, die neu kommen, das gar nicht schaffen. Es gehört wieder so hingerichtet, dass wieder reine Paketfahrer eingerichtet werden, weil dieses System hat ja super funktioniert.“

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Kritisiert wird, dass Zusteller nicht nur Pakete, sondern auch Briefe zustellen müssten

SPÖ fordert Mindestlohn für Postzusteller

Die versprochenen 1.500 neuen Mitarbeiter seien bis dato nicht angestellt worden, kritisierte SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst. Diese Entwicklungen in einem teilstaatlichen Unternehmen sei eine sozialpolitische Schande, so Fürst. Er fordert: „Erstens einmal die Arbeitsbedingungen so in eine Richtung zu entwickeln, dass es für alle menschenwürdig ist und zweitens wir fordern den Mindestlohn von 1.700 Euro.“

Den Mindestlohn wolle man für alle staatlichen und teilstaatlichen Unternehmen, so Fürst. Man denke auch darüber nach, zum Thema Mindestlohn ein Volksbegehren einzuleiten.

Post weist Kritik zurück

Bei der Post kann man die Kritik an den Arbeitsbedingungen „ganz und gar nicht nachvollziehen. Eine entsprechende Personalreserve ist im Burgenland jedenfalls gegeben und eine postalische Unterversorgung des Burgenlands entbehrt jeder Grundlage“, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Die Zustellgebiete werden laut Post laufend angepasst, weil sich die Sendungsmengen ändern. Verschickt werden immer weniger Briefe, dafür mehr Pakete.