Chronik

Inflation: Mehr Fälle bei Beratungsstellen

Das Leben ist in den vergangenen Monaten teurer geworden. Das merken auch Beratungs- und Hilfseinrichtungen, wie die Schuldenberatung Burgenland oder die Caritas Burgenland. Die Beratungsanfragen zum Thema sind mehr geworden, heißt es.

Die Teuerungen machen auch im Burgenland vielen zu schaffen. Bei der Schuldenberatung Burgenland bearbeite man derzeit um bis zu 30 Anfragen mehr pro Monat als sonst, sagte Beraterin Michaela Puhr. „Es gibt auch Anfragen von vielen Menschen, die zwar nur geringe Schulden haben, aber an der Armutsgrenze sind, also sprich nur über ein Mindesteinkommen verfügen. Die möchten oft Tipps haben, wie man mit diesem Mindesteinkommen auskommen kann“, so Puhr.

Ausgaben für Grundbedürfnisse stark gestiegen

Die Ausgaben für Grundbedürfnisse würden immer mehr zum Problem, so Puhr. „Wir machen zu Beginn des Gesprächs immer einen Überblick über die Einnahmen-Ausgaben-Situation und da konnte man schon bemerken, dass vor allem bei den Lebensmittelpreisen eine Steigerung gegeben ist, also fast um 100 Prozent. So auch bei den Benzinkosten: hat man früher vielleicht um die 150 Euro für die Benzinkosten bezahlt, ist das in der jetzigen Zeit an die 300 Euro“, sagte Puhr.

Frau mit Einkaufstüte nimmt Geld aus der Börse
Adobe Stock/Superingo
Für immer mehr Menschen wird der tägliche Einkauf zur finanziellen Herausforderung

Caritas warnt vor prekärer Lage im Herbst

In den vergangenen Monaten hat man auch in den Caritas-Sozialberatungsstellen im Burgenland die Erfahrung gemacht, dass die Armut in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Besonders für Alleinerziehende und Mehrkinderfamilien werde es schwieriger, das Geld für Grundbedürfnisse aufzutreiben, so Caritas-Direktorin Melanie Balaskovics.

„Allein im ersten Halbjahr hat die Caritas über ihre Sozialberatungsstellen im Burgenland 63.400 € an Unterstützung ausbezahlt und auch Carla-Gutscheine im Wert von 17.100 € ausgegeben. Und das Erschreckende an diesen Zahlen ist wirklich, dass vier Fünftel von diesen Gesamtausgaben, mehr als 50.000 Euro, sind allein für Miete und Energie“, so Balaskovics.

Im Herbst könnte die Lage mit den Sonderausgaben zu Schulbeginn für viele Familien wirklich prekär werden, warnte Balaskovics. Um in diesen Fällen helfen zu können, sei die Caritas allein auf Spenden angewiesen.