Europeada 2022
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Sport

Europeada: Kicken für das Miteinander

Eine Woche lang war Kärnten Austragungsort der 4. Europeada – der Fußballeuropameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten. Unter den Mannschaften aus ganz Europa spielten neben den Kärntner Slowenen zum ersten Mal auch die Burgenlandkroaten mit.

Gemeinsam einzigartig ist das Motto der Europeada bei den Kärntner Slowenen. „Das kann man nicht beschreiben. Da muss man einfach dabei sein – einfach diese Vielfalt Europas, die verschiedenen Kulturen. Es geht nicht nur um das Fußballerische, sondern um das Kulturprogramm und alles. Das ist einfach eine besondere Stimmung, die man live miterleben muss“, so Marko Loibnegger, Chef des Organisationskomitets der Europeada.

Burgenlandkroaten mit wenig Chancen

Die Burgenlandkroaten werden vertreten durch eine junge, extra für die Europeada zusammengestellte Mannschaft des kroatischen Kulturvereines HKD. „Wir haben zwar schon sehr lange gebastelt an diesem Projekt. Im Endeffekt ist es uns aber sehr gut gelungen. Es hat geklappt und wir sind froh, dass wir hier sein dürfen“, sagte HKD-Generalsekretär Martin Kerstinger.

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Die Mannschaft der Burgenlandkroaten konnte sich gegen Südtirol nicht durchsetzen

Titelverteidiger Südtirol hatte wieder gute Chancen auf den Sieg. Bei der Auftaktpartie haben die Italiener dann auch gegen die Burgenlandkroaten gleich 4:1 gewonnen. „Wir haben uns gut geschlagen und sind sehr kompakt gestanden. Sie sind mit einem Traum-Freistoß in Führung gegangen, der war nicht zu verteidigen. Das zweite Tor war dann abgefälscht. In der zweiten Halbzeit ist es nach dem Anschlusstreffer nochmal spannend geworden. Da sind sie ein bisschen gekippt und da hätten wir dann den Ausgleich machen können. Leider sind wir dann in einen Konter gelaufen, aber ich muss sagen, letztendlich war es ein verdienter Sieg für Südtirol. Meine Burschen haben wirklich alles gegeben und darauf kann man schon stolz sein“, Michael Porics, Trainer der HKD-Mannschaft.

Hitzeschlacht gegen starke Gegner

„Für uns war es ein guter Auftakt und auch der Gegner war gut“, so Dominik Lercher aus der Südtiroler Mannschaft. Sie seien eine gute und körperlich starke Mannschaft und hätten einem viel abverlangt, so Lercher. Leider konnten sich die Burgenlandkroaten auch nicht gegen die restlichen Mannschaften der starken Gruppe B beweisen. Die Hitze tat ihres dazu.

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Auch gegen die übrigen Mannschaften konnte man nicht gewinnen

Jedoch geht es bei Europeada nicht nur um den Sieg. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl der vielen Minderheiten in Europa soll gestärkt werden – das ist die Hauptintention dieses Bewerbes. Und das kann man natürlich auch durch Sport sehr gut vermitteln“, sagte HKD-Obmann Stanko Horvath.

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Rund um den Fußballbewerb gab ein umfangreiches Rahmenprogramm

„Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich im Delegationsteam der Burgenlandkroaten dabei bin. Ich hoffe, wir vertreten die Burgenlandkroaten von unserer besten Seite. Soetwas erlebt man nicht alle Tage“, so Stefan Buzanich, Koordinator der HKD-Mannschaft. Das spektakuläre Fußballevent wird wohl allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben.