Neusiedler See
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Politik

Seemanagement kämpft gegen Trockenheit

Aktuell liegt der Wasserstand des Neusiedler Sees rund zehn Zentimeter unter dem bisher niedrigsten Wert zu dieser Zeit. Um den See und den Kampf gegen die Trockenheit im Seewinkel soll sich ab 1. Juli die neu gegründete Seemanagement GmbH kümmern.

Im Juli sollen in Rust die Maschinen auffahren. In der Ruster Bucht wird Schlamm aus dem See entfernt: Das soll die Schlammoberkante senken und die Wassersäule erhöhen – der Neusiedler See wird also quasi tiefer. Dieses Pilotprojekt soll ab dem Herbst ausgeweitet werden.

Aussichtsturm im Seewinkel
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Die Region Neusiedler See – Seewinkel soll durch das Seemanagement nachhaltig abgesichert werden

Schlamm- und Schilfbewirtschaftung im Zentrum

Schlamm- und Schilfbewirtschaftung seien die Hauptaufgaben der Seemanagement GmbH, sagte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Das werde zwar keinen Tropfen in den See bringen, aber es werde die Wassersäule erhöhen, es werde die Schilfkanäle dementsprechend wieder funktionsfähig machen und es werde ein Wasseraustausch stattfinden. Das seien alles Maßnahmen, die man mit der Seemanagement GmbH umsetzen könne.

Erich Gebhardt, Heinrich Dorner und Christian Sailer
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Seemanagement-Geschäftsführer Gebhardt, Landesrat Dorner, Task-Force-Leiter Sailer

Gebhardt neuer Geschäftsführer

Geschäftsführer der neuen Seemanagement GmbH wird Erich Gebhardt. Er sei bereits seit circa 16 Jahren für ein burgenländisches Unternehmen mit langjähriger Erfahrung im Bereich Gewässersanierung tätig gewesen und freue sich nun, von Beginn an beim Seemanagement dabei zu sein und diese Erfahrung miteinzubringen.

Bewässerung im Seewinkel
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Bewässerung von Feldern im Seewinkel

Gespräche mit Ungarn über Wasser aus Moson-Donau

Ob in den See auch Wasser aus der Moson-Donau zugeleitet wird, soll demnächst auf politischer Ebene mit Ungarn geklärt werden – mehr dazu in Land will Donau-Wasser für Seewinkel. Ein solcher Zulauf sei für die gesamte Region wichtig, sagte der Leiter der Task Force Neusiedler See, Christian Sailer: „Wir sind eigentlich in einer gemanagten Naturlandschaft, die wir auch weiterhin managen müssen, wo wir schauen müssen, ob diese Überlegungen, die vor 60, 70 Jahren angestellt wurden, überhaupt für die Zukunft noch Gültigkeit haben.“ Gemeint ist damit auch die Landwirtschaft, die in Zukunft weniger bewässerungsintensive Kulturen im Seewinkel betreiben soll, heißt es.