Kulturzentrum Güssing
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Kultur

Neues KUZ Güssing mit Open-Air-Arena

Am 27. Juni 2021 hatten sich 58,9 Prozent der Teilnehmer im Bezirk Güssing für die Renovierung und gegen den Standort Burg Güssing ausgesprochen, 2025 soll das Kulturzentrum Güssing (KUZ) in neuem Glanz erstrahlen. Auch eine Open-Air-Arena ist vorgesehen.

Das kündigte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Montag an. Das Kulturzentrum wurde kurz nach der Volksbefragung unter Denkmalschutz gestellt und in den vergangenen Monaten seien dann Machbarkeits- und Nutzungskonzepte erstellt worden. Da der Bau seit einem Jahr unter Denkmalschutz steht, warten Herausforderungen, sagt Projektleiter Anton Grosinger von der Landesimmobilien Burgenland GmbH.

„An sich soll das Gebäude in der Form, wie es da steht, erhalten bleiben. Die Fassade muss in dieser Form, wie sie jetzt besteht, saniert werden. Wir gehen davon aus, dass große Flächen der Fassade neu hergestellt werden müssen. Das heißt, man muss die obere Schicht abtragen, die Schadstellen sanieren und die gesamte Struktur der Fassade wieder neu aufbauen“, erklärt Grosinger.

Fertigstellung Ende 2025

„Nächster Schritt ist ein Planerwettbewerb, erste bauliche Maßnahmen sollen Ende 2023 starten, eine Fertigstellung wird für Ende 2025 angepeilt“, erklärte Doskozil. Um den Standort zusätzlich aufzuwerten, soll es künftig – über das ursprüngliche Konzept hinaus – die Freiluft-Arena geben.

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Der Innenhof des Kulturzentrums soll überdacht werden

Kosten: Rund 20 Millionen Euro

Der Kostenrahmen liege in der aktuellen Projektphase trotz der zusätzlichen baulichen Einrichtungen innerhalb des im Zuge der Volksbefragung 2021 genannten Budgetrahmens. Dies waren rund 20 Millionen Euro. Bis zum ersten Quartal 2024 kann das KUZ voraussichtlich bespielt werden, für kleinere Veranstaltungen steht in der Bauphase der Stadtsaal zur Verfügung. Güssings Bürgermeister Vinzenz Knor (SPÖ) sieht in dem neuen Kulturzentrum eine Bereicherung für die gesamte Region, man werde eine tolle Location haben, die sehr vielen Menschen Freude bereiten werde.

Burg wird als Wahrzeichen erhalten

Was die Burg Güssing betrifft, erklärte der Landeshauptmann: „Ich befinde mich in einem sehr guten Austausch mit der Familie Batthyány über die Zukunft der Burg. Wir haben seit dem Jahr 2020 seitens des Landes über die Stiftung mehr als 400.000 Euro in die Burg investiert.“

Die Burg soll als Wahrzeichen erhalten bleiben und mit dem Schwerpunkt auf Ausstellungen weiterentwickelt werden. Das Land werde daher die Ausstellung zum 100-Jahre-Jubiläum „Von Deutschwestungarn nach Österreich“, die eigentlich im Oktober ausgelaufen wäre, auf 2023 verlängern. Für 2024 ist eine Sonderausstellung zu „500 Jahre Familie Batthyány auf Burg Güssing (1524 bis 2024)“ geplant.

ÖVP sieht „Verzögerungstaktik“

Die ÖVP Güssing spricht in diesem Zusammenhang von einer „Verzögerungstaktik“. Beim Kulturzentrum herrsche bereits seit einem Jahr Stillstand und der gehe jetzt weiter, sagte Vizebürgermeister Alois Mondschein. Dass jetzt erst der Planerwettbewerb ausgeschrieben werde, zeige, dass hier vor 2025 nichts passieren werde. Zudem habe der Landeshauptmann 50 Millionen Euro für Maßnahmen für das Kulturzentrum und die Burg versprochen, so Mondschein.