Trockener Boden, Erde auf Acker
ORF / Birgit Zrost
ORF / Birgit Zrost
Chronik

Trockenheit im Burgenland besonders groß

Pro Person und Tag werden in Österreich zirka 130 Liter Wasser verbraucht. Bei längeren Trockenphasen kann es in einzelnen Regionen durchaus zu einer Verknappung kommen. Im Burgenland ist die Trockenheit im Sommer mittlerweile sehr hoch.

In den nordöstlichen Trockenregionen Österreichs, wo auch das nörliche Burgenland dazugehört, fehlt in den letzten fünf Jahren in etwa ein Jahresmittelniederschlag.

Eine Auswirkung sei ein niedriger Wasserstand, sagt Helmut Herlicska, Technischer Leiter des Wasserleitungsverbands Nördliches Burgenland: „Das führt dazu, dass die Grundwasserneubildung entsprechend zurückgegangen ist und in einigen Regionen – ich möchte hier speziell den Raum Wiener Neustadt/Neudörfl nennen – der Grundwasserstand auf einem Niveau ist, der ein hundertjähriges Minimum darstellt.“

Niedrige Pegelstände heuer besondere Herausforderung

In den letzten Jahren mussten keine Wassersparmaßnahmen ausgerufen werden, obwohl es manchmal schon sehr knapp war. Diese niedrigen Pegelstände stellen heuer eine besondere Herausforderung dar. „Es war speziell in den Jahren 2015 und 2018 war es schon zuweilen herausfordernd. Seit diesem Zeitraum haben wir aber auch neue Wasserspender in Betrieb genommen, um noch eine bessere Absicherung zu haben. Aber es ist sicher so, dass der heurige Sommer, mit diesen niedrigen Grundwasserständen eine neue Herausforderung ist“, so Herlicska.

Viel Wasser für Gartenbewässerung

In erste Linie ist von solchen Sparmaßnahmen die Gartenbewässerung betroffen – im Sommer müsse man deshalb drei Mal so viel Wasser wie im Winter bereitstellen, so Herlicska.

Man sei beim Wasserleitungsverband vorbereitet – und zwar durch den Bau neuer Brunnenanlagen. „Was natürlich auch nur in einem gewissen Umfang geht, weil nicht alle Ressourcen entsprechend gut nutzbar sind. Da sind wir in einem laufenden Programm drinnen, das bauen wir auch entsprechend aus. Eine zweite wichtige Sache ist die Vernetzung mit anderen Wasserversorgern, um gegenseitig Spitzen abdecken zu können“, erklärt Herlicska im ORF-Interview.

Trinkwasserversorgung hat Vorrang

Doch wenn der heurige Sommer weniger Regen bringt und es längere Trockenperioden gibt, dann könnte es für die Gartenbewässerung schon auch knapp werden. Grundsätzlich gilt, dass die Trinkwasserversorgung Vorrang haben sollte. „Ich möchte aber auch klar betonen, dass wir Wasserversorger klar Vorsorge getroffen haben, dass die Grundversorgung im Haus immer gegeben ist“, so Herlicska.

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