Der Projektentwickler Marco Sailer hat ein Grundstück von der Gemeinde Loipersdorf-Kitzladen gepachtet, das aus seiner Sicht ideal für einen Sonnenpark wäre. Es handelt sich um eine Wiese bei der Autobahnraststätte Loipersdorf an der Südautobahn (A2). Das 1,5 Hektar große Grundstück ist von der Ortschaft aus nicht zu sehen, es liegt in keinem Naturschutzgebiet und hat eine leistungsstarke Anbindung ans Stromnetz.

Auf diesem Grundstück will Sailer bis zu einem Megawatt Strom pro Jahr erzeugen. Dafür müsste er rund 1.400 Solarmodule aufstellen. „Die werden in Form von Tischen angeordnet, ins Landschaftsbild integriert. Zudem wird der produzierte Strom in die Trafostation eingeleitet, wo ein Batteriespeicher vorgesehen ist und wo mit einer Direktleitung Schnellladestationen direkt auf der Autobahnraststation betrieben werden“, erklärt Sailer.

Wiese liegt nicht in Eignungszone
Sailer bekommt allerdings, zumindest vorerst, keine Bewilligung. Der Grund: Loipersdorf gehört nicht zu den 16 Eignungszonen, die von der Raumplanung nach Kriterien des Landschaftschutzes festgelegt wurden. Nur in diesen Zonen dürfen große Freiflächenalangen errichtet werden. Im Südburgenland liegen sie in den Gemeinden Güssing, Tobaj, Jabing und Rotenturm.
Weiters dürfen in Deutschkreutz und in Schattendorf Sonnenparks gebaut werden. Im Landesnorden wurden in zehn Gemeinden Eignungszonen festgelegt.
„Fleckerlteppich“ verhindern
Burgenlandweit werden wohl mehr als 2.000 Hektar für Photovoltaik benötigt, um die Klimaziele zu erreichen. Die Strategie der Raumplanung: lieber wenige große Anlagen als einen Fleckerlteppich aus vielen kleinen. „Wenn man das analysiert, dann hat man das Gefühl, wenn man in zehn Jahren durch das Landesgebiet fährt, dass es keinen Bereich gibt, der frei von Photovoltaikanlagen ist. Deshalb braucht es von Beginn an eine kluge Herangehensweise“, erklärt Raumplaner Peter Zinggl.
Sailer plädiert für kleine Anlagen
Sailer kann die Bevorzugung von Großanlagen nicht recht nachvollziehen. Er nahm vor zehn Jahren den ersten Solarpark des Burgenlandes in Betrieb. Das Stromnetz und die Versorgungssicherheit sprechen aus seiner Sicht für kleine Anlagen. „Man könnte mit einer Photovoltaikanlage dieses Ausmaßes und einem vorgesehenen Batteriespeicher auch im Falle eines Blackouts weiterhin als Insel die Anlage betreiben“, so Sailer.
Für ihn heißt es voresrt warten und hoffen. Das Land wird wohl noch weitere Eignungszonen für Photovoltaik festlegen – vielelicht ist das Gebiet an der A2 dann dabei.