Standort für das Krankenhaus Gols
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Politik

Spital Gols: Grüne kritisieren Umweltbericht

Die burgenländischen Grünen haben am Dienstag Kritik am Umweltbericht für das geplante Spital in Gols (Bezirk Neusiedl am See) geübt. Die SPÖ wies diese umgehend zurück.

Der Standort Gols für das Krankenhaus sei „politisch gewollt“, der Bericht darauf „getrimmt“ und der Umgang mit Boden- und Klimaschutz „fahrlässig“, meinte die Klubobfrau der Grünen, Regina Petrik. Aus Berichten zu Naturverträglichkeit und Umweltprüfung habe sie geschlossen, dass der Standort von der Politik gewünscht werde, aber dem Landesentwicklungsprogramm, dem Raumplanungsgesetz sowie dem Naturschutz widerspreche, betonte Petrik.

Petrik ruft zum Einspruch auf

Als Ausschlusskriterium für alternative Standorte werde die „30-Minuten-Regel“ angeführt, wonach das neue Krankenhaus von allen Orten im Bezirk Neusiedl am See aus mit dem Auto binnen 30 Minuten erreichbar sein soll. Das sei im laufenden Prozess als wichtigstes Kriterium eingeführt worden, kritisierte Petrik, die zum Einspruch gegen den Flächenwidmungsplan aufrief. Der Boden werde weiter versiegelt, das Landschaftsbild zerstört und in das UNESCO-Welterbe beim Neusiedler See eingegriffen.

Hergovich: „Kurze Wege retten Leben“

Die SPÖ reagierte auf die Kritik am Dienstag mit Unverständnis. Man wolle die beste Spitalversorgung mitten im Bezirk, für alle in 30 Minuten erreichbar, sagte Klubobmann Robert Hergovich. Dass die Grünen eine rasche Erreichbarkeit eines Krankenhauses von 30 Minuten als nicht nachvollziehbares Kriterium bezeichneten und hinterfragten, sei entlarvend. „Kurze Wege retten Leben – das gilt nirgends so sehr wie im Gesundheitsbereich“, betonte Hergovich in einer Aussendung. Es gehe auch um die Absicherung der Gesundheitsversorgung.