Nick Treadwell hat sich in der Cselley Mühle ein pinkfarbenes Kunstuniversum geschaffen. Seit 60 Jahren kauft und sammelt der 84-Jährige bildende Kunst. In den 1960er Jahren betrieb er eine fahrende Kunstgalerie und begeisterte damit sogar Prinz Charles.
Nick Treadwell wurde nie wirklich sesshaft und so verschlug es ihn nach Oslip. Sein Faible für gesellschaftskritische Arbeiten ist auch im ehemaligen Atelier von Sepp Laubner nicht zu übersehen.
Ein Lieblingsthema von Treadwell ist die Emanzipation der Frau. Seine Kunstsammlung zeigt sie eingeklemmt zwischen Hausarbeit und den Ansprüchen einer männerdominierten Welt. Viele der Arbeiten, die er in die Cselley Mühle gebracht hat, entstanden bereits in den 1990er Jahren und sind von schockierender Aktualität, beschäftigen sich etwa mit dem Klimawandel.
Gegen das Establishment
Zeit seines Lebens war Nick Treadwell der Stachel im Fleisch des Establishments, obwohl er aus der sogenannten „upper class“ Englands kommt. Im viktorianischen Anwesen seiner Familie in London wohnten und arbeiteten viele Künstlerinnen und Künstler, oft kostenlos.
Obwohl Nick Treadwell an Prominente, wie Beatles-Legende Paul McCarteny, verkaufte, war ihm sein eigener Wohlstand nie wichtig. Das Haus in London musste längst verkauft werden. Nach Stationen in Oberösterreich und Wien bittet er nun in seiner neuen Wohnung in der Cselley Mühle zum Tee.