Mit 1. Juni sind in Österreich beinahe alle CoV-Maßnahmen gefallen – auch die Maskenpflicht in fast allen Bereichen. Die Menschen genießen die neue Freiheit, Masken werden kaum noch getragen. Doch das ist nur einer der Gründe, warum die Infektionszahlen derzeit steigen. Mitverantwortlich sei auch, dass bei vielen der Schutz der CoV-Schutzimpfungen nachlasse, sagte Simulationsforscher Niki Popper. Wichtig sei, wie man damit umgehe.
Wie gehen die Menschen jetzt mit der Maske um?
ORF-Burgenland-Reporter Martin Ganster hat dazu Menschen vor einem Eisenstädter Supermarkt befragt
Man sehe, dass Impfen helfe und die Belastung des Gesundheitssystems, die Zahl der Hospitalisierungen und für uns alle das Risiko, dass etwas passiere, reduziere. Aber es löse eben nicht alle Probleme dieser Welt. Man müsse eben schauen, wie man etwa mit Masken umgehe, so Popper: „Ich trage halt die Masken, auch wenn es nicht vorgeschrieben ist.“
Neue Welle baut sich auf
Klar sei, dass die Zahlen steigen – und die werden im Sommer zu Wellen führen. Eine erste Welle baut sich bereits auf. Seit Ende Mai steigen die Zahlen wieder: Damals steckten sich österreichweit im Schnitt 2.100 Menschen pro Tag angesteckt, jetzt sind es mehr als 3.100. Im Burgenland stieg dieser Schnitt von 60 auf derzeit 85.
Hutter: Reisezeit für Virus-Verbreitung ideal
Umweltmediziner Hutter meinte, es sei überhaupt keine Frage, dass sich das in dem Moment, wo man Maßnahmen reduziere beziehungsweise – mit Ausnahme Wiens, wo es noch eine Maskenpflicht in Öffis gebe – praktisch auf null setze, in irgendeiner Art und Weise abbilde. Dazu müsse man weder Hellseher noch Epidemiologe sein, das sei ganz klar gewesen.
Umweltmediziner zu steigenden CoV-Zahlen
Umweltmediziner Hans-Peter Hutter spricht unter anderem über die CoV-Erwartungen für den Sommer und darüber, warum er sich gegen das Aussetzen der Maskenpflicht ausspricht.
Es brauche mehr Aufmerksamkeit, denn die Menschen verhielten sich derzeit wie vor der Pandemie, warnte Hutter: „Das mag ja schön und gut sein, aber im Hintergrund zirkuliert ja das Virus gerade jetzt in einer Reisezeit, wo es von A nach B zieht, dort vielleicht auch mit einer anderen Bevölkerung zusammenkommt, dann wieder zurückfährt. Also hier gibt es nur günstige Faktoren, dass sich ein Virus quer über Europa, über die Welt verbreitet.“
Hutter: Vierte Impfung nicht zu knapp nach dritter
Angesprochen darauf, wer sich wann die vierte Teilimpfung holen sollte, meinte Hutter: „Der wesentliche Punkt ist, dass man überhaupt einmal die vierte Teilimpfung in Anspruch nimmt.“ Da komme es darauf an, ob es einen neuen Impfstoff gebe, der angepasst sei. „Angeblich gibt es den jetzt im Juli und von daher wird es auch abhängen, wie man das entscheidet“, sagte Hutter. Das werde sich das nationale Impfgremium anschauen.

Aber klar sei, dass es wichtig sei, nicht zu knapp hintereinander zu impfen. Bei der Altersgruppe ab 65 sollten sechs, bei allen andern neun Monate dazwischenliegen. „Aber noch einmal: Da wird sich vielleicht etwas ergeben, weil es auch einen neuen Varianten-Impfstoff geben könnte im Juli“, erklärte der Umweltmediziner.
Bartl: Land auf steigende Zahlen vorbereitet
Das Land sei auf steigende Zahlen vorbereitet, sagte Nicole Bartl vom Koordinationsstab Coronavirus des Landes. Man beobachte die Fallzahlen und die Bundesvorgaben genau und sei in ständigen Vorbereitungen, um rasch reagieren zu können. Wesentlich sei die Lage in den Spitälern und diese sei derzeit ruhig und stabil – mehr dazu in 108 Neuinfektionen.