Es ist eine gute Gelegenheit bemerkenswerte Orte der Kunst zu besichtigen. Zum Beispiel kann man die alte Spiritusfabrik in Rauchwart, heute das Atelier des Malers Franz Vana, besuchen. Der Maler und Grafiker lebt zurückgezogen, konzentriert auf seine Arbeit. Das Ergebnis sind oft großformatige Bilder mit Botschaft – rätselhafte Kunst an einem geschichtsträchtigen Ort.
Vor hundert Jahren wurde in Rauchwart Spiritus gebrannt. Als Vana das Gebäude 1978 übernahm, war es eine Ruine. Selbst nach der Renovierung musste der Künstler Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Die große Halle ist im Winter kaum zu heizen. „Hier zu wohnen ist sozusagen ein eigener Beruf. Man wohnt hier so, wie es 1910 gebaut wurde. Hinten ist eine Brennmeisterwohnung – die wird in dem Zustand erhalten, so wohne ich hier. Das ist bissl umständlich, aber für mich ist es ideal“, so Vana.
Erster Durchgang im Norden war Erfolg
Die Malerin Birgit Sauer konnte Vana überreden, am Sonntag Gäste zu empfangen. Sie organsiert heuer erstmals den Tag der offenen Ateliertür. Der erste Durchgang im Landesnorden vor drei Wochen war ein Erfolg. Das Echo sei durchwegs positiv gewesen mit vielen Interessierten in den Ateliers, so Sauer, Kunst-Koordinatorin des Landes Burgenland.
„Für die Gäste ist auf der Homepage gut aufbereitet, welche Künstler ihre Räume öffnen und auch was sie dort erwartet. So ein bisschen, dass man den Eindruck kriegen kann und seine Fahrt gut planen kann, weil das Mittel und Südburgenland Distanzen hat. Aber man kann wirklich schöne Bereiche abdecken und erfahrungsgemäß ist jedes Atelier und jede Kunst wirklich ein besonderes Erlebnis“, sagte Sauer.
Doskozil: „Kunst erlebbar machen“
„Das Burgenland verfügt über eine ungemein vitale Kunst- und Kulturszene. Ich bin fest davon überzeugt, dass Investitionen in Kunst und Kultur für eine positive Landesentwicklung entscheidender denn je sind“, erklärte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Es ist mir umso wichtiger, dass wir mit Veranstaltungen und neuen Formaten wie ‚offen.‘ die Schaffensräume der burgenländischen Künstlerinnen und Künstler und somit die Welt der burgenländischen Kunst für alle Interessenten erleb- und spürbar machen. Die Premiere der neu ausgerichteten Initiative ‚offen.‘ im Nordburgenland war ein fulminanter Erfolg – ich hoffe, dass auch der zweite Tag im Mittel- und Südburgenland gut angenommen wird“, so der Landeshauptmann.
Am Sonntag öffnen im Mittel- und Südburgenland 35 Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers, Werkstätten und Arbeitsräume. Hinzu kommen elf Kunstorte wie unter anderem Land-Art-Projekte, Skulptur-Gärten, Kunstvereine und Galerien. In Kooperation mit burgenländischen Weingütern und Wein Burgenland gibt es an verschiedenen Standorten ausgezeichnete Weine zu verkosten. Genaue Informationen gibt es auf der eigenen Internetseite.